Beiträge der Konferenz Zostać czy wyjechać? Żydzi w pierwszych latach po Holokauście To stay or go? Jews in Europe in the immediate aftermath of the Holocaust.

Im soeben erschienenen Heft 2 der Zeitschrift Kwartalnik Historii Żydów/Jewish History Quarterly legt das Deutsche Historische Institut Warschau Ergebnisse der gemeinsam mit dem Jüdischen Historischen Institut Warschau und dem Nordost-Institut Lüneburg organisierten Tagung Zostać czy wyjechać? Żydzi w pierwszych latach po Holokauście To stay or go? Jews in Europe in the immediate aftermath of the Holocaust vor.

Die 2011 und 2012 in zwei Teilen durchgeführte Tagung handelte von den Lebensmöglichkeiten, Perspektiven und Zukunftschancen für Juden in Europa in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Angesichts des Ausmaßes des Holocaust, politischer Nachkriegswirren, der anhaltenden antisemitischen Atmosphäre und sich wiederholender brutaler antisemitischer Gewalt, waren viele Überlebende mit der Frage konfrontiert, ob sie in ihre Vorkriegsheimat zurückkehren und von Neuem beginnen oder aus Europa emigrieren sollten. Gelang der Versuch, jüdisches Leben, jüdische Institutionen und jüdische Kultur wiederaufzubauen? Welche politischen, religiösen und sozialen Faktoren wirkten sich bestimmend bzw. hindernd aus? Dies waren die Leitfragen der Konferenz, deren Ergebnisse nun in gedruckter Form vorliegen. Der Hauptteil des Themenheftes enthält ausschließlich Beiträge der Konferenz. Den drei Kapiteln mit insgesamt achtzehn Aufsätzen in polnischer und englischer Sprache sind eine Einleitung der Organisatorinnen und die schriftlichen Fassungen der beiden Keynote Speeches vorangestellt. Das Kapitel The Jewish Communities after the Holocaust enthält Beiträge zur Situation der Juden in Polen, Frankreich und Wien, einen Aufsatz zu den Versuchen jüdischer Akteure, Kulturbesitz nach ethnischen anstatt territorialen Kriterien zu deuten, sowie einen Artikel über ideologische Positionen von orthodoxen Denkern zu der Frage Gehen oder bleiben? Die Aufsätze des Kapitels Attitudes of the political Establishment and Civil Society towards the Jews befassen sich mit den Beziehungen von Juden und Polen (in Polen und in den Lagern für Displaced Persons), der französischen Politik bezüglich der Migration von Juden durch Frankreich, der Politik der Schweiz gegenüber Holocaustüberlebenden, der Situation der deutschsprachigen Juden in Polen und der Tschechoslowakei nach 1945 und der Frage von jüdischem Besitz als juristische Problem. Das Kapitel Early forms of Holocaust Documentation, Research and Commemoration enthält einen Beitrag zu Michał Borwicz und Genia Silkes, einen Aufsatz zur jüdischen Holocausthistoriographie und einen wegweisenden Aufsatz zu Holocaust-Zeugnissen, in dem Joel Fineman’s theoretisches Konzept der Anekdote als Instrumentarium für die Quellenanalyse fruchtbar gemacht wird.

24
Apr
Tagung
Longue duree der Regionalitäten
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