DHI-Panel auf der PIASA-Tagung 2015

Mit einem Panel unter dem Titel “Jewish Spaces or Spaces for Jews in Poland? Historical and Contemporary Perspectives” war das DHI auf der 73.

Jahrestagung des Polish Institute of Arts and Sciences in America vertreten, die vom 11. bis 13. Juni an der Munk School of Global Affairs in Toronto stattfand. Dort konnten angloamerikanischen Kollegen Forschungsergebnisse der jüngsten Zeit vorgestellt werden, die auch die enge Kooperation innerhalb Instituts belegen.

Mit einem Panel unter dem Titel  “Jewish Spaces or Spaces for Jews in Poland? Historical and Contemporary Perspectives” war das DHI auf der 73. Jahrestagung des Polish Institute of Arts and Sciences in America vertreten, die vom 11. bis 13. Juni an der Munk School of Global Affairs in Toronto stattfand. Dort konnten angloamerikanischen Kollegen  Forschungsergebnisse der jüngsten Zeit vorgestellt werden, die auch die enge Kooperation innerhalb Instituts belegen. Während Maria Cieśla die Moderation übernahm, trug Joanna Nalewajko-Kulikov über jiddische Zeitungen der Zwischenkriegszeit als multilinguale Räume vor und lieferte damit den chronologisch frühesten Beitrag. Stephan Lehnstaedt referierte zu Definitionen nationalsozialistischer Ghettos und stellte damit die Frage, wer festlegt, was jüdische Räume sind: Juden selbst, nationalsozialistische Besatzer, deutsche Rentenversicherer und Richter, die Entschädigungen auszahlen, oder doch eher Historiker? Besonders lebhaft diskutiert wurde das Referat von Katrin Stoll, die über “The Topography of the Former Site of the Warsaw Ghetto: Spatial Constellation, Collective Symbols and Symbolic Practices” sprach. Die Debatte entzündete sich dabei nicht so sehr an den Thesen des Vortrags, als vielmehr den vorgestellten Praktiken der aktuellen Geschichtspolitik. Wem das Gelände des ehemaligen Warschauer Ghettos denn nun „gehört“, konnte zwar nicht abschließend geklärt werden. Aber die Funktionalität von Geschichte, wie sie das DHI untersucht, bewegt die Gemüter auch in den USA und Kanada. Nicht zuletzt deshalb sollen die Vorträge in ausgearbeiteter Form in „The Polish Review“ einem bereiteren Leserkreis zugänglich gemacht werden.

22
Apr
Tagung
Workshop „Infrastructures of Memory. Actants of Globalisation and their Impact on German and Polish Memory Culture”
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