Die piastische Herrschaft in kontinentalen Beziehungsgeflechten

In der Reihe „Quellen und Studien“ des Deutschen Historischen Instituts Warschau ist die Studie „Fernhändler, Dynasten, Kleriker. Die piastische Herrschaft in kontinentalen Beziehungsgeflechten vom 10. bis zum frühen 13. Jahrhundert“ von Dariusz Adamczyk und Norbert Kersken erschienen.

Zwischen dem 10. und dem frühen 13. Jahrhundert entstanden im östlichen Europa dynamische Eliten, die sich durch gesellschaftliches Innovationspotenzial, Reichtum und die Intensität ihrer gesellschaftlichen Beziehungen auszeichneten. Die Herausbildung von Herrschaft in diesem Raum hing dabei von der Einbindung in die überregionalen Macht- und Transfernetzwerke ab, deren Dichte zugleich über die Qualität der Interaktion entschied. Solche Geflechte der politischen, wirtschaftlichen und kirchlichen Eliten reichten bis zum römisch-deutschen Reich im Westen und zu den skandinavischen Königreichen im Norden ebenso wie zu den böhmischen und ungarischen Herrschaftsbildungen im Süden bis in die Kiever Rus’ im Osten.
In 13 Aufsätzen gehen Autoren aus Deutschland, Polen, Schweden, England und den Niederlanden den politischen, ökonomischen und kirchlich-kulturellen Verflechtungen nach und fragen sich, welche strukturelle Bedeutung diese Kontakte hatten.

Dariusz Adamczyk ist Privatdozent an der Leibniz-Universität Hannover und beschäftigt sich  mit Herrschafts- und Staatsbildungen, Kommerzialisierungs- und Monetarisierungsprozessen sowie der politischen Ökonomie vormoderner Gesellschaften im östlichen Europa. Zuletzt erschien von ihm die Monografie “Silber und Macht. Fernhandel, Tribute und die piastische Herrschaftsbildung in nordosteuropäischer Perspektive (800-1100)” [Quellen und Studien, Bd. 29], Wiesbaden 2014 (Harrassowitz).
Norbert Kersken ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Herder-Institut (Marburg). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören: Geschichte des östlichen Mitteleuropa (mit Schwerpunkt Polen) im Mittelalter, Geschichte des südlichen Ostseeraums im späten Mittelalter sowie Geschichte der Geschichtsschreibung und des Geschichtsdenkens (vor allem im östlichen Mitteleuropa) in der Vormoderne.
Dariusz Adamczyk und Norbert Kersken waren von 2010 bis 2015 bzw. von 2010 bis 2013 wissenschaftliche Mitarbeiter am DHI Warschau im Forschungsbereich „Piastische Herrschaft im europäischen Kontext.“

Dariusz Adamczyk und Norbert Kersken (Hg.), Fernhändler, Dynasten, Kleriker. Die piastische Herrschaft in kontinentalen Beziehungsgeflechten vom 10. bis zum frühen 13. Jahrhundert, Wiesbaden 2015
293 Seiten
Verlag: Harrassowitz
(ISBN 978-3-447-10421-0)

22
Apr
Tagung
Workshop „Infrastructures of Memory. Actants of Globalisation and their Impact on German and Polish Memory Culture”
Mehr lesen