Die Personalunion zwischen Polen-Litauen und Sachsen (1697–1763) prägte bis tief in das 19. Jahrhundert hinein die politische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der direkt betroffenen Länder wie auch der gesamten mittel-, ost- und nordeuropäischen Region. Seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hat die Union eine vielfache Neubewertung erfahren. Was fehlt, ist eine Gesamtperspektive, in die die Erkenntnisse länderübergreifender Analysen und Interpretationen der sächsischen und der polnischen Entwicklung einfließen würden. Zudem hat die Intensität der Forschungen zur Union in den letzten Jahren deutlich abgenommen.
Vor diesem Hintergrund organisierte das DHI Warschau gemeinsam mit dem Historischen Institut der Polnischen Akademie der Wissenschaften (IH PAN) und dem Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo) an der Justus-Liebig-Universität Gießen eine zweitägige Tagung. Am 26. und 27. November 2015 wurden im Tagungssaal des DHI Stand und Perspektiven der Forschung referiert und diskutiert und mögliche Kooperationsformen für die Zukunft eruiert. Eines der Ziele der Tagung war die Beflügelung der Forschung über die Union sowie die Förderung einer transregionalen Perspektive und der Kommunikation unter und zwischen den polnischen und deutschen Wissenschaftlern. Zu diesem Zweck waren zu dem Treffen Vertreter verschiedener Disziplinen (Geschichts-, Literatur-, Musik- und Kulturwissenschaft) und zahlreicher Institute aus Polen und Deutschland eingeladen worden.
Neue Impulse für die Erforschung der sächsisch-polnischen Personalunion
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