Neuerscheinung: Konferenzband "Habitus facit hominem. Gesellschaftliche Funktionen von Kleidung in Mittelalter und Früher Neuzeit"

Im März 2017 ist der Band Habitus facit hominem. Społeczne funkcje ubioru w średniowieczu i w epoce nowożytnej (Habitus facit hominem. Gesellschaftliche Funktionen von Kleidung in Mittelalter und Früher Neuzeit) erschienen. Er versammelt Beiträge der gleichnamigen Konferenz, die das DHI Warschau und das Zentrum für Materielle Kultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit des Instituts für Archäologie und Ethnologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften im September 2013 am DHI Warschau abhielten. Thema dieser dritten Konferenz der Reihe „Materielle Kultur und die gesellschaftliche Position der Eliten im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“ waren gesellschaftliche Funktionen von Kleidung in vorindustrieller Zeit, als Kleidung eine besonders wichtige Rolle bei der Übermittlung verschiedener Inhalte und Botschaften spielte; so konnte Kleidung zum Beispiel die Betonung oder die Festigung eines hohen Status oder auch den Anspruch darauf signalisieren. Kleidung als eine der wichtigsten sozialen Kommunikationstechniken ist in der polnischen Geschichtswissenschaft ein vernachlässigter Gegenstand, obwohl sich hier ein Feld für fruchtbare interdisziplinäre Forschungen unter Einbeziehung etwa der Kunstgeschichte, der Archäologie oder der Literaturwissenschaft auftut.

Der Band umfasst neben einem Einführungstext 14 Aufsätze von Vertretern solcher unterschiedlicher Disziplinen. Zunächst beschäftigt sich Anna Adamska in einem methodologischen Beitrag mit Kompetenzen der visuellen Wahrnehmung und der Fähigkeit zur Entschlüsselung von Kleidercodes. Die darauffolgenden Texte widmen sich u.a. der Kleidung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen (vor allem des Bürgertums und der Geistlichkeit), aber auch der ausgewählter ethnischer (osmanische Kleidertracht) oder Altersgruppen (Kinderkleidung). In dem Zusammenhang kommt immer wieder das Problem von Kleiderordnungen als bequemem Instrument sozialer Disziplinierung und der Verfestigung von Trennlinien zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zur Sprache. Auf der anderen Seite gehen manche Autoren auch auf Phänomene des crossdressing ein, also des bewussten Überschreitens gesellschaftlicher und geschlechtsbezogener Normen mit Hilfe von Kleidung.

Ewa Wółkiewicz, Monika Saczyńska, Marcin Pauk (Hg.): Habitus facit hominem. Społeczne funkcje ubioru w średniowieczu i w epoce nowożytnej. Warszawa: Wydawnictwo Instytutu Archeologii i Etnologii PAN 2016. 262 S. 35 PLN. ISBN 978-83-63760-87-8.

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