Neuerscheinung: Martina Löw, Socjologia przestrzeni [Raumsoziologie]

Löws relationale Konzeption von Raum umfasst gesellschaftliche Strukturen, die materielle Welt der Gegenstände und Objekte sowie eine symbolische Dimension. Nach Löws Verständnis entsteht Raum durch eine Interaktion von Gegenständen, Strukturen und Handlungen. Die Autorin entwickelt eine dynamische Theorie zur Erklärung des relationalen Kontextes der Entstehung von Räumen. Löws innovativer Beschreibungsansatz wechselseitiger Abhängigkeiten zwischen der materiellen, gesellschaftlichen und symbolischen Dimension erlaubt einen neuen Blick auf die Architektur und Entwicklung von Städten.

Die Ideen der Soziologin sind stark inspiriert von Anthony Giddens Theorie der Strukturierung und seiner „Konstitution der Gesellschaft“. Gegenstand ihres Interesses ist weniger der Raum als solcher als vielmehr die Prozesse seiner Konstitutierung bzw. Entstehung. Ihre Raumvorstellung beruht auf der Idee, dass Individuen als gesellschaftliche Akteure Räume schaffen, ihr Handeln aber von ökonomischen, rechtlichen, sozialen, kulturellen und schließlich auch räumlichen Strukturen abhängt.

Die polnische Ausgabe von Martina Löws Buchs erschien im Warschauer Universitätsverlag in Zusammenarbeit mit dem DHI Warschau.

Zur Autorin: Martina Löw ist Professorin für Soziologie an der Technischen Universität Berlin. Ihre Forschungsgebiete sind Stadtsoziologie, Raumtheorie sowie Architektur- und Planungssoziologie. Sie wirkt als Beraterin in verschiedenen Stadtentwicklungsprojekten mit und war Mitglied im Expertenrat der „Nationalen Plattform Zukunftsstadt“ des BMBF. Von 2011–2013 war sie Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Zu den Veröffentlichungen der Wegbereiterin der Raumsoziologie in Deutschland zählen: Raumsoziologie (Suhrkamp 2001, mehrere Auflagen sowie Übersetzungen 2015 ins Französische und 2016 ins Englische) sowie Soziologie der Städte (Suhrkamp 2008).

 

Martina Löw: Socjologia przestrzeni [Raumsoziologie]. Aus dem Dt. von Izabela Drozdowska-Broering. Warszawa: Wydawnictwa Uniwersytetu Warszawskiego 2018. 282 S. ISBN 978-83-235-3324-5.

24
Apr
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