Mühle erläuterte kurz Konzept und Aufbau seiner Stadtgeschichte: Um den Spagat zwischen Wissenschaftlichkeit und Allgemeinverständlichkeit zu leisten, stellt der Autor in seinem Werk die strukturellen Grundzüge Breslaus und die wichtigsten Aspekte seiner Geschichte in zehn Kapiteln (Epochen) am Beispiel einzelner Architekturdenkmäler und Persönlichkeiten dar. Mit seinem diachron-vergleichenden Zugang versucht er, die in älteren Stadtgeschichten dominierenden jeweiligen nationalen Sichtweisen zu überwinden. Mühles Gesprächspartner hoben dessen Fähigkeit hervor, die Geschichte Breslaus vor allem auch als eine Geschichte von Menschen zu zeigen, die die Stadt bewohnten und prägten. Modzelewski fokussierte sich auf das 20. Jahrhundert und insbesondere auf die große Bedeutung Breslaus für die Solidarność-Bewegung. In der Diskussion mit dem Publikum wurde u.a. die Rolle Breslaus in der Geschichte diskutiert: einer Stadt, die einerseits jahrhundertelang Kreuzungspunkt zwischen Ost und West, Nord und Süd und ein „Schmelztiegel“ verschiedener Kulturen, Nationalitäten und Religionen war, andererseits aber stets auch von ihrer Lage an der staatlichen Peripherie gekennzeichnet gewesen sei. Zur Sprache kam auch die spezifische Zusammensetzung der Bevölkerung Breslaus als Zentrum der „wiedergewonnenen Gebiete“ Polens nach dem Zweiten Weltkrieg.
Am Vorabend der Veranstaltung im DHI war Mühles Historia Wrocławia im Klub PROZA in Breslau vorgestellt worden; dort diskutierte mit dem Autor Prof. Dr. Teresa Kulak vom Institut für Geschichte der Universität Breslau.
Podiumsdiskussion anlässlich des Erscheinens von Eduard Mühles Buch Wrocław. Historia Miasta
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