Erste Jahreskonferenz der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommissionen in Warschau

Gegenstand der diesjährigen Jahreskonferenz der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommissionen, die erstmals vom Deutschen Historischen Institut Warschau veranstaltet wurde, war die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg aus unterschiedlichen Perspektiven.

Das Thema der Veranstaltung „Seit 1918… Staatsentstehung, Monarchienzerfall und Revolutionserfahrung im Rückspiegel nationaler Jubiläen“ stand in engem Zusammenhang mit dem Jahrestag des hundertjährigen Bestehens der (Wieder-)Erlangung der Unabhängigkeit vieler Länder Mittel- und Osteuropas. Forscher aus mehreren Ländern – neben Polen, Deutschland, Tschechien und der Slowakei auch aus Ungarn, Litauen, Österreich und der Ukraine – diskutierten vom 11. bis 13. Oktober 2018 die staatlichen und basisnahen Formen der Erinnerung an die Ereignisse von 1918. Während der Sitzung wurde auf bisher selten thematisierte Sachverhalte aufmerksam gemacht, wie den Wettbewerb von Erinnerungsgemeinschaften oder die Marginalisierung ganzer Milieus, die zwar bei der Entstehung neuer Staaten eine wichtige Rolle spielten, später aber von der Beeinflussung der Staatspolitik ausgeschlossen wurden. Dabei ging es vornehmlich um Frauen und ethnische Minderheiten.

Eine von Jana Osterkamp moderierte Podiumsdiskussion über einen vergleichenden Ansatz zur Geschichte der mittel- und osteuropäischen Länder war Teil des Programms. An dieser nahmen Roman Holec, Frank Hadler, Włodzimierz Borodziej, Andrij Portnow und Miloš Řezník teil. Die Konferenz wurde von einer offenen Präsentation eines quasi-dokumentarischen Films tschechischer Produktion aus dem Zyklus Tschechisches Jahrhundert begleitet.


Das DHI Warschau war auch Gastgeber der geschlossenen Sitzungen beider Historikerausschüsse, die während der Konferenz stattfanden.

01
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