Historische Gärten als deutsch-polnisches Kulturerbe

Parks, Parklandschaften und gestaltete Gärten im deutsch-polnischen Grenzgebiet, Schlesien und Dresden standen im Mittelpunkt des ersten Vortrages der Herbstreihe, der in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft Warschau geplant worden war.

Prof. Dr. Marcus Köhler von der TU Dresden trug am 25. September zu diesem Thema vor. In seinem reichbebilderten Vortrag stellte er zum einen den Fürst-Pückler-Park Bad Muskau vor, den größten Landschaftspark Zentraleuropas im englischen Stil, der schon allein durch seine geografische Lage zu einem deutsch-polnischen Projekt geworden ist und aufgrund des gemeinsamen Engagements beider Staaten als eine der wenigen staatenübergreifenden Welterbestätten anerkannt werden konnte.

Ein weiteres zentrales Element des Vortrags stellte die Vorstellung der Parklandschaften im Hirschberger Tal dar. Dieses kleine schlesische Gebiet zeichnet sich bis heute durch die höchste Schlösserdichte in Europa aus. Köhler zeigte anschaulich, dass im Zuge der Renovierung und Neunutzung zahlreicher Schlossgebäude in den Jahren nach 1990 auch die vorrangig im 19. Jahrhundert durch Peter Joseph Lenné gestalteten Landschaften eine Neubewertung erfahren haben. Dieser Direktor der königlich-preußischen Gärten vermochte es, Parkanlagen optisch miteinander zu verbinden und Gebäude sowie landschaftliche Sehenswürdigkeiten wirkungsvoll durch die Anlage von Sichtachsen zur Geltung zu bringen. Köhlers Bildbeispiele bewiesen eindrucksvoll, dass Lennés Handschrift in der Region heute wieder deutlich lesbar ist.

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