History Dialogue for All? Joint Historians‘ Commissions in Europe and East Asia

Zum letzten Dienstagsvortrag des Jahres 2018 war Prof. Dr. Daqing Yang aus Washington zu Gast im DHI Warschau. In seinem Vortrag am 11. Dezember zum Thema „History Dialogue for All? Joint Historians‘ Commissions in Europe and East Asia” stellte er die Situation bilateraler Historikerkommissionen im europäischen und asiatischen Raum vor und diskutierte die Frage, was die Popularität derartiger transnationaler Institutionen erklärt. Damit präsentierte er seine laufende Forschungsarbeit an der George-Washington-Universität in Washington, DC.

Nach einer detaillierten Definition von „joint historians‘ commissions“ zeigte Yang anschaulich die Verbreitung von trans- und internationalen Forschungsinstituten. Anschließend stellte er Ziele und Ergebnisse von Historikerkommissionen vor, machte auf internationale Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufmerksam und stellte die Frage danach, was es für wissenschaftliche Institutionen und Menschen verschiedener Nationen bedeutet, eine gemeinsame Geschichte zu teilen. In diesem Zusammenhang verwies er insbesondere auf die Relevanz innerstaatlicher historischer Institute sowie den Bedarf an wissenschaftlicher Arbeit und historischer Aufarbeitung auf nationaler Ebene, die als Basis für einen gewinnbringenden internationalen Austausch zu sehen seien. Dabei betonte er nicht nur die Vorteile und Potenziale transnationaler wissenschaftlicher Zusammenarbeit, sondern stellte auch Hindernisse und Kritikpunkte an internationalen Historikerkommissionen heraus, die die Arbeit einer „joint historians‘ commission“ deutlich erschweren bzw. verhindern können. In der anschließenden Diskussion wurde unter Berücksichtigung der Rolle innerstaatlicher Differenzen die Frage nach der Bedeutung bilateraler Forschungsinstitutionen weiter vertieft und das komplexe Problem einer nationalen Identitätskonstruktion thematisiert.

Prof. Daqing Yang ist Professor für Geschichte und internationale Beziehungen an der George-Washington-Universität Washington, DC und Gründer des Forschungsprogramms „Memory and Reconciliation in Asia-Pacific”. Vor seinen Lehraufträgen an den Universitäten in Tokio, Waseda (Japan) und Yonsei (Südkorea) promovierte der gebürtig aus Nanjing in China stammende Historiker an der Harvard Universität in Cambridge, MA. Zu seinen Forschungsinteressen zählen neben der historischen Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs insbesondere Wissenschaft und Technik im Japanischen Reich und die Geschichte des Asien-Pazifik-Kriegs.

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