Historische Forschung in Deutschland


Außeruniversitäre Forschung


Akademien der Wissenschaften

Stiftung Martin-Opitz-Bi
Stiftung Martin-Opitz-Bi

Die 1754 in Erfurt gegründete Gelehrtensozietät ist die drittälteste deutsche Akademie der Wissenschaften. Naturwissenschaftliche, medizinische, mathematische, geisteswissenschaftliche und technische Disziplinen sind gleichrangig vertreten. Im geisteswissenschaftlichen Bereich wird u.a. zur Hochschul- und Wissenschaftsgeschichte, Kirchengeschichte, Mediävistik geforscht und an Editionsvorhaben zu Dalberg und Jacobi gearbeitet.

Akademie der Wissenschaften Hamburg
Akademie der Wissenschaften Hamburg

Die 2004 gegründete Hamburger Akademie versteht sich als versteht sich als ‚klassenlose’ Arbeitsakademie und soll interdisziplinäre Forschung in Norddeutschland anzuregen, Hochschulen und Forschungsinstitute vernetzen und Wissenschaft und Öffentlichkeit in Dialog zu bringen. In interdisziplinären Arbeitsgruppen konzipieren und bearbeiten ihre Mitglieder Forschungsprojekte zu wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen. Das Spektrum der Themen reicht von Modellbildung in den Wissenschaften, Friedens- und Konfliktforschung, Klimawandel bis zu aktuellen Fragen der Chinaforschung. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs hat die Akademie das Programm „Forum Junge Wissenschaft“ initiiert, das Mittel für Tagungsprojekte junger Wissenschaftler zur Verfügung stellt.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

Die 1949 maßgeblich auf Initiative Alfred Döblins gegründete Akademie vereint als einzige Wissenschaftsakademie in Deutschland Wissenschaftler und Schriftsteller unter einem Dach. Forschungsschwerpunkte der Akademie sind im geisteswissenschaftlichen Bereich vor allem umfangreiche Editions- und Wörterbuchprojekte, die Erstellung von Lexika sowie Dokumentationen. Beispielhaft sind das Vorhaben „Hethitische Forschungen“ oder das Lessico Etimologico Italiano. Darüber hinaus koordiniert die Akademie in Mainz im Auftrag der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften zahlreiche große Gesamtausgaben bedeutender Komponisten (u. a. Haydn, Schönberg, Gluck, Reger).

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Akademie der Wissenschaften zu Göttingen

Die 1751 gegründete Göttinger Akademie betreut rund 20 nationale und internationale Langfristprojekte. Dazu gehören die Enzyklopädie des Märchens, das Goethe-Wörterbuch und das Septuaginta-Unternehmen, das aus sämtlichen vorhandenen griechischen Handschriften einen kritischen Text des Alten Testaments erstellt. Seit einigen Jahren wendet sich die Akademie außerdem verstärkt an die Öffentlichkeit und richtet ein besonderes Augenmerk auf die Förderung junger Wissenschaftler.

Bayerische Akademie der Wissenschaften München
Bayerische Akademie der Wissenschaften München

Die 1759 gegründete BAdW ist die größte der acht deutschen Akademien der Wissenschaften in der Akademienunion. Die BAdW ist Trägerin von Projekten und Instituten geisteswissenschaftlicher und naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung, darunter etwa der Thesaurus linguae Latinae, der Corpus Vasorum Antiquorum und das Bayerischen Wörterbuch.

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

Die 1992 in der Tradition der Preußischen Akademie der Wissenschaften neu konstituierte BBAW vereinte von Beginn an Natur- und Geisteswissenschaften und wurde damit zum Vorbild aller jüngeren Akademiegründungen. Heute ist sie mit rund 200 gewählten Mitgliedern verschiedenster Disziplinen eine Fach- und Ländergrenzen überschreitende Wissenschaftlervereinigung und die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit geisteswissenschaftlichem Profil in der Region Berlin-Brandenburg. Ihr Forschungsprofil kennzeichnen Arbeiten zur Erschließung des kulturellen Erbes, darunter große Wörterbücher, die Edition von Texten und Quellen aus Antike, Mittelalter und Neuzeit, der Werke von Klassikern unterschiedlicher Wissenschaftsbereiche sowie Dokumentationen.

Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft (BWG)
Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft (BWG)

Die 1943 gegründete BWG ist eine Akademie der Wissenschaften mit deutlich technischem Schwerpunkt. Ihre grundlegende Aufgabenstellung ist die Überwindung der fachlichen und mentalen Schranken zwischen Vertretern der Naturwissenschaften, Angewandten oder Technischen Wissenschaften und Geisteswissenschaften. In wissenschaftsintegrativ und interdisziplinär angelegten Forschungsprojekten hat die BWG u.a. zur Niedersächsischen Bau- und Kunstgeschichte, Recht und Technik sowie Deutschen Münzfunde des Mittelalters und der Neuzeit geforscht.

Die Junge Akademie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Die Junge Akademie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina

Die 2000 gegründete Junge Akademie ist ein Projekt der beiden ältesten Wissenschaftsakademien Deutschlands zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ihre Mitglieder, 50 junge Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum, widmen sich dem interdisziplinären wissenschaftlichen Diskurs und engagieren sich gemeinsam an den Schnittstellen von Wissenschaft und Gesellschaft.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Die HAW wurde 1909 als Landesakademie Baden-Württembergs konstituiert. Zum Spektrum der aktuell an der Akademie bearbeiteten 20 Forschungsprojekte gehören in Zusammenarbeit mit den Akademien in Göttingen und Berlin das Goethe-Wörterbuch, das Forschungsvorhaben „The Role of Culture in Early Expansions of Humans“ ein Kommentar der Hauptwerke des Philosophen Friedrich Nietzsche, der die bereits vorhandenen Forschungsergebnisse zusammenführt, systematisiert und erweitert.

Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V.
Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V.

Die Leibniz-Sozietät ist eine freie Vereinigung von Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaftlern, de facto Nachfolger der Gelehrtengesellschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR. Der 1993 konstituierte gemeinnützige Verein führt dem Eigenverständnis nach die seit 300 Jahren bestehende Gelehrtensozietät der Akademie der Wissenschaften in Berlin fort; zur Leibniz-Sozietät gehören alle Mitglieder der Akademie der Wissenschaften der DDR, die bis 1990 gewählt wurden und dort ihre Arbeit fortsetzen wollten.

Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste Düsseldorf
Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste Düsseldorf

Die 1970 gegründete Akademie soll als Gelehrtengesellschaft die Landesregierung bei der Forschungsförderung beraten und wissenschaftliche Forschung anzuregen. Darüber hinaus betreut sie und führt selbst langfristige Forschungsvorhaben durch, wie z.B. im Bereich der Geisteswissenschaften „Die Herausgabe der Gesammelten Werke G.F.W. Hegels“ und die Herausgabe der „Acta Pacis Westphalicae“ (Quellen zum Westfälischen Frieden). Das 1999 gegründete Vorhaben „Grundlagen, Normen und Kriterien der ethischen Urteilsbildung in den Biowissenschaften – Referenzzentrum“, das mit seiner wissenschaftlichen Arbeit die Grundlage für eine qualifizierte bioethische Diskussion im deutschen und internationalen Rahmen schafft, gehört seit Januar 2004 als Arbeitsstelle zur Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Seit 2008 werden mit der Aufnahme des Vorhabens „Novum Testamentum Graecum“ griechische Bibeltexte erforscht.

Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig

Die 1846 gegründete Akademie vereinigt mehr als 200 Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und betreibt Forschungsvorhaben in enger Kooperation mit Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Wissenschaftliche Handwörterbücher, Geschichte und Landeskunde bilden Schwerpunkte der Akademieforschung, Quellensammlungen, Karten und Forschungen zur mittelalterlichen Rechtsgeschichte und zur Geschichte Sachsens, Kommentierte Werkausgaben und Briefeditionen werden von Musikwissenschaftlern, Kunsthistorikern und Epigraphikern erarbeitet.

Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und der Künste e.V. München
Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und der Künste e.V. München

Die 1979 in München gegründete Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste vereint Wissenschaftler und Künstler, die der sudetendeutschen Volksgruppe auf besondere Weise verbunden sind. Sie steht in der Tradition der „Deutschen Gesellschaft der Wissenschaften und Künste für die Tschechoslowakische Republik“ und ihrer Vorgängerin, der 1891 gegründeten „Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen“. Die Akademie gliedert sich in die drei Klassen Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften sowie Künste und Kunstwissenschaften. Die wissenschaftliche und künstlerische Arbeit findet ihren Niederschlag in einer eigenen Schriftenreihe. Im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen der Tschechischen Republik werden gemeinsame Projekte mit den Universitäten in Brünn, Olmütz und Prag durchgeführt. Besondere Beziehungen bestehen auch zur Slowakischen Akademie der Wissenschaften und zu den Preßburger Universitäten.

22
Apr
Tagung
Workshop „Infrastructures of Memory. Actants of Globalisation and their Impact on German and Polish Memory Culture”
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