Auf den ersten Blick scheint mit und in Deutschland alles in Ordnung zu sein: Es ist in Europa und der EU ein außen- und sicherheitspolitischer Stabilitätsanker; seine Wirtschaft, die
stärkste in der EU, boomt. Faktisch gibt es gegenwärtig keine Arbeitslosigkeit; es zahlt kontinuierlich seine Schulden zurück und hat seit 2015 rund eine Million Flüchtlinge aufgenommen. Dass es im Zuge der Friedlichen Revolution in der DDR 1989/90 und der sich anschließenden Wiedervereinigung zu einem fundamentalen Transformationsprozess in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht gekommen ist, wird im Ausland kaum mehr wahrgenommen. Nicht die Revolution, sondern ihre bis heute existenten Aus- und Weiterwirkungen auf den verschiedensten Ebenen des wiedervereinten Deutschland stehen im Mittelpunkt des Vortrages.
Günther Heydemann ist emeritierter Professor für Neuere und Zeitgeschichte an der Universität Leipzig. 1991 habilitierte er an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät in Bayreuth zum Thema
„Konstitution gegen Revolution. Die britische Deutschland- und Italienpolitik 1815-1848“. Professor Heydemann war von 2009 bis 2016 Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung (HAIT) e.V. an der TU Dresden. Zuletzt erschien gemeinsam mit Karel Vodička: From Eastern Bloc to European Union. Comparative Processes of Transformation since 1990, New York/Oxford 2017.
<link file:1146 _blank download>Die Montagsvorträge der Außenstelle des Deutschen Historischen Instituts Warschau in Vilnius wenden sichin erster Linie an litauische Fachhistoriker/innen, sind aber auch einer breiteren und interessierten Öffentlichkeit, die Informationen und Anregungen suchen, zugänglich. Sie bieten ein Diskussionsforum für Historiker/innen, hier werden neue Forschungsansätze und Forschungsprojekte aus der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft präsentiert. Dazu werden vorwiegend deutschsprachige Historiker/innen und Wissenschaftler/innen aus den Nachbardisziplinen
zu einem Vortrag nach Vilnius eingeladen. Darüber hinaus bilden die Montagsvorträge einen Begegnungsund Kommunikationsort zwischen litauischen und deutschen Historikern.
<link file:1150 _blank download>Die Vorträge finden jeweils montags um 17.00 Uhr an der Universität Vilnius und am Litauischen Historischen Institut statt. Alle Vorträge und anschließenden Diskussionen werden auf Deutsch gehalten und simultan ins Litauische gedolmetscht.
<link file:1146 _blank download>FLYER DE
<link file:1150 _blank download>FLYER LT