DHI Warschau als Mitorganisator der Konferenz „Gebirge – Literatur – Kultur” in Zakopane

Vom 14. bis 16. Oktober 2015 fand in Zakopane, der Hauptstadt der polnischen Tatra, die Konferenz „Gebirge – Literatur – Kultur. Gebirge im literarischen, kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Diskurs an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert” statt, organisiert von der Universität Wrocław, dem Deutschen Historischen Institut Warschau, dem Nationalpark Tatra sowie dem Tatramuseum in Zakopane. Eröffnet wurde die Konferenz von den Hauptorganisatoren Prof. Miloš Řezník vom DHI Warschau sowie Prof. Ewa Grzęda und Prof. Małgorzata Łoboz vom Institut für Polnische Philologie der Universität Wrocław. Beide Institute sehen in dem Zakopaner Treffen den Auftakt für eine zukünftige langjährige Zusammenarbeit. Leitthema der Veranstaltung war das Motiv des Gebirges und seine Bedeutung im künstlerischen und literarischen Schaffen sowie im gesellschaftlichen und politischen Bewusstsein an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Zu der dreitägigen Konferenz waren Wissenschaftler aus Polen, Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Litauen und Österreich angereist. Mit dem Thema Gebirge setzten sich Vertreter verschiedener Wissenschaftsdisziplinen auseinander, unter anderem Literaturwissenschaftler, Sprachwissenschaftler, Historiker sowie Mediziner. So ermöglichte die Konferenz einen Austausch über verschiedene Perspektiven und Interpretationen und gab auch Anlass zu intensiven und gewinnbringenden Diskussionen. An den Debatten nahm unter anderen Prof. Jacek Kolbuszewski teil, einer der herausragenden polnischen Spezialisten zum Thema Gebirge. Das Deutsche Historische Institut wurde in Zakopane von Prof. Miloš Řezník und Dr. Aleksandra Kmak-Pamirska vertreten. Die Mitarbeiter des Deutschen Historischen Instituts konzentrierten sich auf die Analyse der Wahrnehmung von Gebirge in Regionen, die auf den ersten Blick nichts mit diesem Thema zu tun zu haben scheinen. Prof. Miloš Řezník widmete sich den mystischen und symbolischen Bergen in der Kaschubei, Dr. Aleksandra Kmak-Pamirska befasst sich mit Bergsymbolik im kulturellen Bewusstsein Podlachiens und Wolhyniens an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Beide Themen zeigten, dass das Motiv des Gebirges, nicht selten mystisch oder für den außenstehenden Beobachter unsichtbar, eine symbolische Rolle im gesellschaftlichen Bewusstsein der Jahrhundertwende spielte. Berge waren fester Bestandteil von nationaler, regligiöser, sozialer und kultureller Identität. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die dreitägige Konferenz in Zakopane zum Thema Gebirge ein Ort des Austauschs von Gedanken, Beobachtungen, der Präsentation von Forschungsergebnissen und ein Treffpunkt unterschiedlicher Forschungsperspektiven war. Ein Tagungsband ist in Planung, im Rahmen der Serie „Gebirge – Literatur – Kultur”.

03
May
Conference
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