Pünktlich zum Erscheinen des zweiten Bandes ihres Buches „Nasza wojna. Narody 1917-1923” (Verlag WAB, Warschau 2018) stellten sich die Autoren Włodzimierz Borodziej und Maciej Górny der Diskussion um ihre Veröffentlichung. Diese Veranstaltung, moderiert von Jochen Böhler, einem Fachmann für die Geschichte des Ersten und Zweiten Weltkriegs, fand am 24. Oktober im Deutschen Historischen Institut Warschau statt. In dem Gespräch ging es um Themen, die in den ersten Monaten des wiederentstandenen Polens und anderer neugegründeter Staaten Mittel- und Osteuropas von Bedeutung waren. Die drei Diskutanten sprachen über Konflikte, die der neue Staat mit dem imperialen Erbe hatte, das sehr wohl im Bewusstsein der neuen Bürger verankert war. Unter anderem wurden die folgenden Fragen thematisiert: Wie abrupt vollzog sich die Veränderung? Stellt der Herbst 1918 wirklich eine so scharfe Zäsur dar, die die alte Welt der Imperien (und für die Polen eine Zeit ohne eigenen Staat) von der Welt der Nationen trennte, oder sollte diese symbolische Zäsur eher aus einem gewissen Abstand betrachtet werden? Worin bestand der Unterschied zwischen der damaligen politischen Transformation Mittel- und Osteuropas und der von 1989? Inwiefern ist die polnische Erfahrung im Kampf um die Unabhängigkeit einzigartig und inwieweit lässt sie sich in einen regionalen Standard einordnen? War die Unabhängigkeit das Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung verschiedener politischer Kräfte, oder war sie ein unabhängiges Ergebnis von Konflikten und gegenseitigem Hass in Polen und der gesamten Region? Wie reagierten die verschiedenen sozialen Gruppen - Frauen, Bauern, Arbeiter - auf die Wende von 1918? Über alle diese Fragen wurde auf dem Podium aber auch mit dem Publikum im Saal gesprochen. Vielleicht kommen einige von ihnen anlässlich der deutschen Ausgabe des Buches „Der vergessene Weltkrieg. Europas Osten 1917–1923”, das ebenfalls im Herbst 2018 erscheint, darauf zurück.
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