BUCERIUS-GESPRÄCH: "Deutsche und polnische Blicke auf die Geschichte", Thema: Gedächtnis und Erinnerung.

Kolloquium

Mo. 21.02.2005 | 18:00 -
Mo. 21.02.2005 | 20:00 Uhr
Warschau

Das DHI Warschau lädt ein zum fünften, von der ZEIT-Stiftung geförderten BUCERIUS-GESPRÄCH: "Deutsche und polnische Blicke auf die Geschichte" unter Teilnahme von Prof. Dr. Konrad Jarausch, Prof. Dr. Hubert Orłowski, Moderation: Dr. Robert Traba zum Thema: Gedächtnis und Erinnerung.

Diese Veranstaltung ist die fünfte des sechsteiligen Zyklus der Bucerius-Gespräche, die das DHI Warschau mit Unterstützung der ZEIT-Stiftung unter dem Titel Deutsche und polnische Blicke auf die Geschichte durchführt. Ziel ist es, deutsche und polnische Historiker ins Gespräch zu bringen - gerade vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen über die jüngste Vergangenheit, die das deutsch-polnische Verhältnis in letzter Zeit belasten. Das DHIW versteht sich dabei als Kommunikations- und Vermittlungsinstanz zwischen deutscher und polnischer Historiographie. Es möchte in dieser Vortragsreihe die institutionellen und methodologischen Bedingungen ausloten, die den Diskursrahmen des deutsch-polnischen Historikerdialogs bilden. Daneben erscheint es ebenso wichtig, den Fokus nicht nur auf Fragen des beziehungsgeschichtlichen Kontexts zu richten, sondern allgemeiner nach Forschungsparadigmen, Wissenschaftstraditionen und institutioneller Verankerung von Wissenschaft in den beiden Ländern zu fragen. Zu diesem Zweck kommen in regelmäßigen Abständen in einem Doppelvortrag je ein deutscher und ein polnischer Fachvertreter zusammen. Wir freuen uns sehr darüber, daß drei ausgewiesene Spezialisten für die derzeit sehr aktuellen Fragen von Gedächtnis und Erinnerung in Deutschland und Polen unser fünftes Gespräch gestalten werden. Dabei sollen die unterschiedlichen historischen Entwicklungen der Kategorie "Gedächtnis" in Polen und in Deutschland beleuchtet und gefragt werden, warum diese Kategorie in den heutigen Gesellschaften Polens und Deutschlands eine so hohe Aktualität aufweist. Zur Fragen von Erinnerung und Gedächtnis haben die Teilnehmer des Abends je eigene Forschungen vorgelegt: Prof. Dr. Hubert Orłowski, Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Posen und am Instytut Zachodni, hat sich in zahlreichen Veröffentlichungen mit der Kultur und Literatur Deutschlands, der historischen Semantik, dem Zusammenhang von Literatur, nationaler Identität und kulturellem Gedächtnis sowie der deutsch-polnischen kulturellen Nachbarschaft auseinandergesetzt. Unter anderem hat er die bekannte Monographie: "Polnische Wirthschaft. Zum deutschen Polendiskurs in der Neuzeit" verfaßt und jüngst gemeinsam mit Andreas Lawaty den Band: "Deutsche und Polen. Geschichte - Kultur - Politik" herausgegeben. Gemeinsam mit Christoph Kleßmann gibt er die Reihe "Poznańska Biblioteka Niemiecka" heraus. Prof. Dr. Konrad Jarausch ist Stellvertretender Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschungen in Potsdam sowie Lurcy Professor for European Civilization an der University of North Carolina, Chapel Hill. In vielfältigen Artikeln und Monographien hat er sich mit der deutschen Geschichte und Zeitgeschichte in Ost und West sowie der Methodik ihrer Erforschung beschäftigt, unter anderem in den Büchern "Verletztes Gedächtnis: Erinnerungskultur und Zeitgeschichte im Konflikt", dem gemeinsam mit Michael Geyer herausgegebenen: Shattered Past. Reconstructing German Histories" sowie in seiner jüngsten Veröffentlichung: "Die Umkehr: deutsche Wandlungen 1945-1995". Moderiert wird dieses fünfte Gespräch von dem Historiker und Kulturwissenschaftler PD Dr. Robert Traba, der sich seinerseits durch seine langjährige und vielfach preisgekrönte Arbeit im Rahmen der von ihm geleiteten Kulturgemeinschaft und Zeitschrift "Borussia" sowie zahlreiche Publikationen, darunter "Kraina tysiąca granic. Szkice o historii i pamięci" und jüngst "Wschodniopruskość" als einer der besten Kenner der Kategorie "Gedächtnis" in Polen ausgewiesen hat.

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