BUCERIUS-GESPRÄCH: Deutsche und polnische Blicke auf die Geschichte, Thema: Religion und Laizismus

Kolloquium

Mo. 09.10.2006 | 18:00 -
Mo. 09.10.2006 | 21:00 Uhr
Warschau

Das DHI Warschau lädt ein zum nächsten, von der ZEIT-Stiftung geförderten BUCERIUS-GESPRÄCH: "Deutsche und polnische Blicke auf die Geschichte" unter Teilnahme von Jan Turnau, Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf

Moderation: Prof. Dr. Martin Schulze Wessel zum Thema: Religion und Laizismus

Diese Veranstaltung ist die zweite eines zweiten Zyklus von Bucerius-Gesprächen, die das DHI Warschau mit Unterstützung der ZEIT-Stiftung unter dem Titel Deutsche und polnische Blicke auf die Geschichte durchführt. Ziel ist es, deutsche und polnische Historiker ins Ge-spräch zu bringen. Das DHIW versteht sich dabei als Kommunikations- und Vermittlungsin-stanz zwischen deutscher und polnischer Historiographie. Es möchte in der Vortragsreihe die institutionellen und methodologischen Bedingungen ausloten, die den Diskursrahmen des deutsch-polnischen Historikerdialogs bilden. Daneben erscheint es ebenso wichtig, den Fokus nicht nur auf Fragen des beziehungsgeschichtlichen Kontexts zu richten, sondern allgemeiner nach Forschungsparadigmen, Wissenschaftstraditionen und institutioneller Verankerung von Wissenschaft in den beiden Ländern zu fragen. Zu diesem Zweck begegnen sich in regelmä-ßigen Abständen in einem Doppelvortrag je ein deutscher und ein polnischer Fachvertreter. Wir freuen uns sehr, dass drei ausgewiesene Spezialisten für die komplexe Frage der Religion und des Laizismus in Deutschland und Polen unser erstes Gespräch im neuen akademischen Jahr gestalten werden. Dabei sollen die unterschiedlichen historischen Entwicklungen der Ka-tegorien „Religion” und „Laizismus” in Polen und in Deutschland beleuchtet und gefragt werden, welche Funktion diese Kategorie in der Geschichte und welche Aktualität sie in den heutigen Gesellschaften aufweist.

Zu Fragen der Religion haben die Teilnehmer des Abends je eigene Arbeiten vorgelegt:

Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf ist Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und derzeit Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Als erster Theologe erhielt er 1999 den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungs-gemeinschaft. Er hat zahlreiche Arbeiten zu Fragen der Dogmatik, der Ethik, Theologiege-schichte, zum Katholizismus, zur Populärtheologie, aber auch zu Ernst Troeltsch und Max Weber vorgelegt. Ebenso hat er sich in seinen Schriften zur Wissenschaftspolitik sowie zur Kirchenpolitik und religiösen Lage der Gegenwart geäußert. Erwähnt seien hier u. a.: Moses Vermächtnis. Über göttliche und menschliche Gesetze. München 2005; Die Wiederkehr der Götter. Religion in der modernen Kultur. München 2004.

Jan Turnau ist Publizist, der in seinem langen Berufsleben an vielen renommierten Zeit-schriften und Zeitungen mitgearbeitet und zahllose Artikel insbesondere zu religiösen und re-ligionspolitischen Fragen veröffentlicht hat. Neben der Sammlung und Herausgabe von Er-lebnisberichten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs (auf Deutsch unter dem Titel: Zehn Ge-rechte. Erinnerungen aus Polen an die deutsche Besatzungszeit 1939-1945, hg. v. Jan Turnau, mit einem Nachwort v. Gotthold Rhode, Mainz 1989 (= Entwicklung und Frieden. Dokumen-te, Berichte, Meinungen, 23)) hat er jüngst u. a. Karol Wojtyła - Jan Paweł II. Kalendarium oraz testament Jana Pawła II [Karol Wojtyła - Johannes Paul II. Kalendarium und Testament Johannes´ Paul II.). Warszawa 2005 (= Biblioteka „Więzi”, 172) vorgelegt.

Moderiert wird dieses Gespräch von Prof. Dr. Martin Schulze Wessel vom Historischen Seminar, Abteilung für Geschichte Osteuropas und Südosteuropas der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Eines seiner Forschungsfelder bildet die Religionsgeschichte Ostmit-tel- und Osteuropas, zur der er zahlreiche Artikel und auch seine Habilitationsschrift („Revo-lution und religiöser Dissens. Die römisch-katholische und russisch-orthodoxe Kirche als Träger religiösen Wandels in den böhmischen Ländern und der Habsburgermonarchie bzw. in Russland 1848-1922”, Habilitationsschrift, Universität Halle- Wittenberg 2001) vorgelegt hat. Ferner sei hier ein Sammelband erwähnt, den Prof. Schulze Wessel zusammen mit PD Dr. Hans-Christian Maner herausgegeben hat: Religion im Nationalstaat zwischen den Weltkrie-gen 1918-1939. Polen - Tschechoslowakei - Ungarn - Rumänien. Stuttgart 2002 (= For-schungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa, 16).

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