BUCERIUS-GESPRÄCH: Deutsche und polnische Blicke auf die Geschichte Thema: STAAT UND ZIVILGESELLSCHAFT

Kolloquium

Mo. 16.04.2007 | 18:00 -
Mo. 16.04.2007 | 20:00 Uhr
Warschau

Das DHI Warschau lädt ein zum nächsten, von der ZEIT-Stiftung geförderten BUCERIUS-GESPRÄCH: "Deutsche und polnische Blicke auf die Geschichte" unter Teilnahme von Prof. Dr. Dieter Gosewinkel, Prof. Dr. Mira Marody, zum Thema: STAAT UND ZIVILGESELLSCHAFT

Diese Veranstaltung ist die vorletzte eines zweiten Zyklus von Bucerius-Gesprächen, die das DHI Warschau mit Unterstützung der ZEIT-Stiftung unter dem Titel Deutsche und polnische Blicke auf die Geschichte durchführt. Ziel ist es, deutsche und polnische Historiker ins Gespräch zu bringen. Das DHIW versteht sich dabei als Kommunikations- und Vermittlungsinstanz zwischen deutscher und polnischer Historiographie. Es möchte in der Vortragsreihe die institutionellen und methodologischen Bedingungen ausloten, die den Diskursrahmen des deutsch-polnischen Historikerdialogs bilden. Daneben erscheint es ebenso wichtig, den Fokus nicht nur auf Fragen des beziehungsgeschichtlichen Kontexts zu richten, sondern allgemeiner nach Forschungsparadigmen, Wissenschaftstraditionen und institutioneller Verankerung von Wissenschaft in den beiden Ländern zu fragen. Zu diesem Zweck kommen in regelmäßigen Abständen in einem Doppelvortrag je ein deutscher und ein polnischer Fachvertreter zusammen.

Wir freuen uns sehr, dass drei ausgewiesene Spezialisten für das Thema „Staat und Zivilgesellschaft“ in Deutschland und Polen unser nächstes Bucerius-Gespräch gestalten werden. Dabei sollen die unterschiedlichen historischen Entwicklungen der Kategorien „Staat“ und „Zivilgesellschaft“ in Polen und in Deutschland beleuchtet und gefragt werden, welche Funktionen diese Kategorien in der Geschichte und welche Aktualität sie in den heutigen Gesellschaften aufweisen.

Mirosława Marody ist Professorin für Soziologie und Sozialpsychologie an der Universität Warschau. Ihre wissenschaftlichen Interessen umfassen Theorien zum Sozialverhalten und zur sozialen Repräsentation sowie Soziolinguistik, darüber hinaus beschäftigt sie sich in ihren Forschungen mit politischen Werten sowie methodologischen Fragen. Zum Thema des Abends seien hier aus der großen Zahl ihrer Publikationen folgende Titel genannt: Co nam zostało z tych lat…: Społeczeństwo polskie u progu zmiany systemowej [Was ist uns aus diesen Jahren übriggeblieben...: Die polnische Gesellschaft an der Schwelle zum Systemswechsel], London 1991; zusammen mit Ewa Gucwa-Leśny: Podstawy życia społecznego w Polsce [Grundlagen des sozialen Lebens in Polen], Warschau 1996; zusammen mit Jerzy Wilkin: Na prostej? Polska w przededniu członkostwa w UE. EU-Monitoring VII [On Course? Poland on the Eve of EU Accession. EU-monitoring VII ], Warschau 2004, sowie Polacy ’80. Wizje rzeczywistości dnia (nie)codziennego [Polen ’80. Visionen der Wirklickhkeit des (Nicht-)Alltags], Warschau 2004.

Dieter Gosewinkel ist nach verschiedenen wissenschaftlichen Stationen derzeit am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung tätig. Neben verfassungsgeschichtlichen Fragestellungen interessiert er sich für Wirtschaftssteuerung und Recht in europäischen Diktaturen des 20. Jahrhunderts sowie für die vergleichende Geschichte der Staatsbürgerschaft in Europa während des 19. und 20. Jahrhunderts. Zum Thema des Abends hat er u. a. folgende Titel vorgelegt: Einbürgern und ausschließen. Die Nationalisierung der Staatsangehörigkeit vom Deutschen Bund bis zur Bundesrepublik Deutschland, Göttingen 2001; als Herausgeber zusammen mit Dieter Rucht, Wolfgang van den Daele und Jürgen Kocka: Zivilgesellschaft – national und transnational, Berlin 2004; zusammen mit Johannes Masing hat er herausgegeben: Die Verfassungen in Europa 1789-1949. Wissenschaftliche Textedition unter Einschluss sämtlicher Änderungen und Ergänzungen sowie mit Dokumenten aus der englischen und amerikanischen Verfassungsgeschichte, München 2006.

Inka Słodkowska ist am Institut für Politikwissenschaften der Polnischen Akademie der Wissenschaften tätig und vor allem mit Forschungen am dort angesiedelten Parteienarchiv befasst. Darüber hinaus ist sie seit vielen Jahren mit der Monatszeitschrift „Więź” eng verbunden. Sie hat zahlreiche Arbeiten zu den politischen Programmen der Parteien und politischen Gruppierungen verschiedener Wahlen in Polen der vergangenen Jahre publiziert, zuletzt: Eurowybory 2004. Kandydaci i programy [Europawahl 2004. Kandidaten und Programme], Warschau 2005; zum Thema des Abends hat sie vorgelegt: Społeczeństwo obywatelskie na tle.

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