Dr. Pavel Polian: Hätte es den Holocaust beinahe nicht gegeben? Überlegungen zu Eichmanns Angeboten an Molotov

Vortrag

Mi. 11.06.2008 | 18:00 -
Mi. 11.06.2008 | 18:30 Uhr
Warschau

Ein Dokument aus dem Russischen Staatsarchiv der sozialpolitischen Geschichte, dem ehemaligen Parteiarchiv der Sowjetunion, zeigt, dass die deutsche Seite Ende 1940 Interesse äußerte, alle zum diesen Zeitpunkt unter deutscher Kontrolle befindlichen europäischen Juden an die Sowjets zu übergeben. Moskau hat diese Initiative ignoriert. Wie und warum kam Berlin auf diese Idee? Was steckt unter der Zurückhaltung Moskaus? Diesen Fragen und der Suche nach den Antworten ist der Vortrag gewidmet. Pavel Polian (geb. 1952 in Moskau) - Dr. habil., Zeithistoriker, Migrationsforscher und Geograph, langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Geographie der Russischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Stavropol, Mitarbeiter an Projekten bzw. Gastprofessor an den Universitäten Freiburg, Köln, Hannover und Konstanz, Fellow der A.v.Humboldt-Stifung, Fulbright Foundation u.a. Publikationen zu Bevölkerungsgeographie, Zwangsmigrationen, Zwangsarbeit der sowjetischen Zivilisten und Kriegsgefangenen in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs, Holocaust, jüdischer Auswanderung aus dem Sowjetraum mit dem Schwerpunkt Deutschland. Zugleich Vorsitzender der Ossip-Mandelstam-Gesellschaft, Moskau. Wohnt in Moskau und Freiburg. Verfasser bzw. Herausgeber von insgesamt mehr als 70 Büchern und ca. 900 Aufsätzen. Wichtigste nicht in russischer Sprache erschienene Publikationen: Deportiert nach Hause. Sowjetische Kriegsgefangene im „Dritten Reich“ und ihre Repatriierung. München/Wien (Oldenbourg Verlag) 2001 (Kriegsfolgen-Forschung, Bd. 2); Against Their Will. The History and Geography of Forced Migrations in the USSR. Budapest/New York (Central European University Press) 2004 [2003].

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