Prof. Bernd Schneidmüller - Das Mittelalter und die europäischen Erinnerungsorte

Vortrag

Mi. 05.03.2008 | 18:00 -
Mi. 05.03.2008 | 20:00 Uhr
Warschau

Abstract

Gedächtnis wandelt sich und bringt neue, wechselnde Geschichtsbilder hervor. Die Einsicht, dass Vergangenheiten entworfen werden und nicht einfach existieren, erschüttert alte Sicherheiten der Geschichtswissenschaft.

Erinnerungsorte, „lieux de mémoire“ – mit diesem Konzept beschrieb Pierre Nora die wechselvollen kollektiven Erinnerungen und Mythen der Franzosen. Seither ist Noras Idee in vielen Ländern übernommen worden. Der Vortrag von Bernd Schneidmüller fragt vor dem Hintergrund der europäischen Integration unserer Gegenwart, ob es europäische Erinnerungsorte aus dem Mittelalter gibt. Bei diesem Versuch begegnen wir einem vielfach vergessenen Wissen, das die Welt und die Völker noch anders ordnete, als es die Neuzeit der Nationen tat.

Kurzbiogramm Bernd Schneidmüller

Bernd Schneidmüller (geb. 1954) ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Heidelberg (seit 2003) und Ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Er studierte in Zürich und Frankfurt/Main (Promotion 1977) und habilitierte sich in Braunschweig (1985). Danach war er Professor an den Universitäten Oldenburg, Braunschweig und Bamberg. Er ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der DHI Paris.

Schneidmüller arbeitet vor allem zur mittelalterlichen Nationenbildung in Frankreich und Deutschland, zu Integration und Desintegration im mittelalterlichen Europa und zur Bedeutung von Ritualen und Symbolen. Für Mai 2008 plant er gemeinsam mit den Professoren Wojciech Falkowski und Stefan Weinfurter einen Kongress „Rituale der politischen Willensbildung: Polen und das Reich im hohen und späten Mittelalter“ in Speyer (in Kooperation mit dem DHI Warschau).

04
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