Prof. Dr. Jürgen Martschukat (Erfurt): „Lower East Side Conflicts: Perspektiven auf Familienverhältnisse, Geschlechter- und Gesellschaftsordnungen in den USA um 1900“

Vortrag

Di. 17.04.2012 | 18:00 -
Di. 17.04.2012 | 20:00 Uhr
Warschau

Der Vortrag wird das Spannungsverhältnis von Fremd- und Selbstbildern jüdischer Migrantinnen und Migranten in den USA um 1900 beleuchten. Dabei sollen vor allem die unterschiedlichen Einschätzungen der Lebensweisen jüdisch-polnischer Familien in der „Lower East Side“ skizziert und auf ihre vielfältigen Effekte hin befragt werden. Vorstellungen von idealer familiärer Ordnung und der Fähigkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe, von Männlichkeit und Weiblichkeit, „Rasse“, Religiosität und Herkunft griffen dabei ineinander. Im Zentrum werden Ausführungen des Sozialreformers Jacob Riis und die Autobiografie Minnie Goldsteins stehen, die 1894 als Zwölfjährige von Warschau nach New York gekommen war.

Jürgen Martschukat (geb. 1965) ist seit 2005 Professor für Nordamerikanische Geschichte an der Universität Erfurt. 2010 und 2011 wurde seine Forschung zur Geschichte von Familienformen und Vaterschaft in den USA mit einem opus magnum-Stipendium der Stiftung Pro Geisteswissenschaften gefördert. Forschungsschwerpunkte: Nordamerikanische Kultur-, Sozial- und Geschlechtergeschichte; Geschichte der Gewalt. Veröffentlichungen u.a.: Is the Death Penalty Dying? European and American Perspectives, Cambridge 2011 (hg. mit A. Sarat); Geschichte der Männlichkeiten, Frank-furt/M. 2008 (mit O. Stieglitz); Eine Ge-schichte der Todesstrafe in Nordamerika, München 2002.

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Apr
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Longue duree der Regionalitäten
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