Prof. Dr. Thomas Großbölting (Münster): "Wie umgehen mit dem Erbe des Kommunismus? Der Umgang mit der Diktatur im deutsch-polnischen Vergleich"

Vortrag

Di. 22.05.2012 | 18:00 -
Di. 22.05.2012 | 20:00 Uhr
Warschau

Obwohl Politik, Verwaltung, z.T. auch die Wirtschaft in Ost- und Westdeutschland sich immer stärker angleichen, bleiben die Deutschen mit Blick auf eine Frage tief gespalten: Was war die DDR? Eine totalitäre Diktatur und ein gnadenloser Überwachungsstaat? Oder Heimat von vielen Millionen Neubundesbürgern, deren Erinnerung es angemessen zu bewahren gilt? Neben der Debatte um die Stasi-Akten stehen dabei Momente der Ostalgie als verklärender Rückblick auf 40 Jahre Realsozialismus. Auf dem Hintergrund dieser Spannung fragt der Vortrag nach Wegen und Irrwegen, die die deutsche Geschichtspolitik und kollektive Vergangenheitsvergegenwärtigung gegangen sind. Der Vergleich mit der polnischen Variante des Umgangs mit der Vergangenheit dient abschließend dazu, Chancen und Grenzen des deutschen Umgangs mit der Vergangenheit herauszuarbeiten.
 
 
Thomas Großbölting (geb. 1969) ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster; zuvor lehrte er in Magdeburg und Toronto und leitete 2005-2007 die Abteilung Bildung und Forschung bei der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagenbehörde. Neben Fragen der Geschichtspolitik und der Erinnerungskultur beschäftigt er sich mit der religiösen Zeitgeschichte wie auch mit der Kulturgeschichte der Industrialisierung. Zuletzt erschien von ihm „Friedensstaat, Leseland, Sportnation? DDR-Legenden auf dem Prüfstand“ (2009) und „Das Ende des Kommunismus. Die Überwindung der Diktaturen in Europa und ihre Folgen“ (2010).

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