Große Resonanz auf „Polen im Wachtraum“

Zweite Auflage des „Klio in Polen“-Bandes ausgeliefert

Der zwanzigste Band der DHIW-Reihe „Klio in Polen“ fand eine so breite deutsche Leserschaft, dass die erste Auflage bereits nach vier Monaten vergriffen war. Die Übersetzung von Andrzej Leders Buch „Polen im Wachtraum. Die Revolution 1939–1956 und ihre Folgen“ hatte Sandra Ewers besorgt, die redaktionelle Bearbeitung übernahm Małgorzata Sparenberg. Das Werk erschien im Osnabrücker fibre Verlag. Felix Ackermann verfasste eigens eine Einleitung für die deutsche Ausgabe.

In einer Besprechung des Deutschlandfunk Kultur hatte Martin Sander auf die Bedeutung des Buchs in Polen hingewiesen, die auch für das Deutsche Historische Institut Warschau ein Grund war, das Buch zu übersetzen. Ivo Mijnssen verband in seinem Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung die Vorstellung des Bandes mit einem Portrait des Autors, der als Philosoph in Warschau immer wieder Stellung zu aktuellen Entwicklungen in Polen nimmt. Adam Soboczynski hatte in einer sehr positiven Rezension von „Polen im Wachtraum“ in der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ einen Vergleich zwischen Polen und Ostdeutschland gezogen: Diejenigen, die sich heute selbst als Verlierer der Geschichte sehen, hätten von den Verwerfungen des 20. Jahrhundert zum Teil auch profitiert. Die Rezensenten unterstreichen einhellig, dass Andrzej Leders Buch einen interessanten Zugang zur Geschichte biete, aber auch als Erklärungsansatz für die Gegenwart von Polens Potenzial diene.

Nach einem Vortrag im Potsdamer Einstein Forum diskutierte Andrzej Leder nun sein Buch in der Berliner Buchhandlung „Buchbund“ gemeinsam mit dem Berliner Psychoanalytiker Ludger Hermanns, der Parallelen zur deutschen Gesellschaft zog. Leder betonte, dass es im Nachgang zu Margarethe und Alexander Mitscherlich heute eine Leerstelle in der deutschen Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Dimension des Verdrängens der Folgen des Zweiten Weltkriegs gebe. Darüber hinaus verwies er auf die polnische Debatte als offenen Prozess, in dem es um nicht weniger als um die Vision für die Zukunft der Gesellschaft gehe.

Inzwischen vermeldete der fibre Verlag, dass die zweite Auflage von „Polen im Wachtraum“ die Druckerei bereits verlassen habe und ausgeliefert werde.

Weitere Termine für Buchvorstellungen sind:

5.11.2019, 18:00 Uhr Forschungsstelle Osteuropa Bremen

6.11.2019, 18:00 Uhr Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Oldenburg

7.11.2019, 18:15 Uhr Universität Hamburg

3.12.2019, 19:00 Uhr Lew Kopelew Forum Köln (Details folgen)

4.12.2019, 18:15 Uhr Fritz Bauer Institut Frankfurt

04
Apr
Ausstellung
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