Podiumsdiskussion und Filmvorführung "Occupation 1968"

Der Film "Occupation 1968" zeigt den Einmarsch des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei aus der Perspektive der Eindringlinge. Die unterschiedlichen Sichtweisen der Tschechen, Polen und Deutschen auf diese Ereignisse  waren Gegenstand der Diskussion, die die Präsentation von zwei Filmsequenzen am vergangenen Mittwoch im DHI Warschau begleitete.
An dem Gespräch nahmen der Historiker Prof. Włodzimierz Borodziej sowie die Filmregisseurin und Zeitzeugin Agnieszka Holland teil, welche im Sommer des Jahres 1968 in Prag studiert hatte. Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Magdalena Saryusz-Wolska, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Institut Warschau. Eine Einführung in die Szenen gab Magdalena Szymków. Die Protagonisten des Dokumentarfilms nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil. Regisseurin Agnieszka Holland erinnerte an die Konfrontationen mit sowjetischen Soldaten und die Reaktionen tschechischer Bürger. Außerdem sprach sie über ein Dokumentarfilmprojekt, das sie im Rahmen ihres Studiums realisierte. Dieser Film thematisiert die Folgen der Unterdrückung während des Prager Frühlings und erzählt davon, wie es war, als Polin in der besetzten Tschechoslowakei zu leben. Włodzimierz Borodziej hingegen umriss den historischen Rahmen dieser Ereignisse und betonte deren Komplexität und die Probleme des polnischen kollektiven Gedächtnisses, indem er an die schändliche Rolle der Polen bei der Invasion der Tschechoslowakei erinnerte. Tadeusz Oratowski, der als Kommandeur des Panzerzuges an der Invasion teilgenommen hatte, skizzierte seine persönliche Perspektive auf diese Ereignisse.

01
Feb
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