Wem gehören die Berge?

Im Unterschied zu anderen bearbeiteten und bewohnten Landschaften zeichnen sich Gebirgsregionen fast immer durch eine gewisse Unzugänglichkeit aus, was nicht selten erhebliche Probleme bei deren Bewirtschaftung und Kultivierung mit sich bringt. Während der interdisziplinären Tagung, die vom 16. bis 18. Oktober 2019 bereits zum siebten Male stattfand, standen die Zusammenhänge im Zentrum, die die Bezwingung, Kultivierung und Aneignung des Gebirges durch verschiedene Akteure und deren Aktivitäten bestimmten und noch bestimmen.

Die gemeinsam vom DHI Warschau, der Arbeitsstelle für die Geisteswissenschaftliche Erforschung der Gebirgsthematik (Pracownia Badań Humanistycznych nad Problematyką Górską) an der Universität Breslau und dem Leibniz Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) Leipzig organisierte Tagung der Reihe „Gebirge – Literatur – Kultur“ findet bereits seit 2016 im südpolnischen Ort Polanica Zdrój (Bad Altheide) statt. Tagungsort für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich, der Schweiz und den USA war die dortige Villa Zameczek.

Unter der Leitfrage „Wem gehören die Berge?“ diskutierten Forschende der Germanistik, Kunstgeschichte, Ästhetik, Ethnologie, Geschichts-, Literatur- und Kulturwissenschaft die Prozesse der Bezwingung, Kultivierung und Aneignung des Gebirges. Gemeinsam besprachen sie Konflikte und Interessenkollisionen, die in und rund um Gebirgsregionen entstehen. Dabei standen insbesondere Konfliktlinien kultureller, ökonomischer, ökologischer und „nutzungsspezifischer“ Art im Vordergrund.

Konzipiert wurde die interdisziplinäre Tagung wie bereits in den vergangenen Jahren von Prof. Ewa Grzęda, der Leiterin des Breslauer Forschungszentrums, Prof. Dietlind Hüchtker (GWZO Leipzig / Universität Halle) und dem Direktor des DHI Warschau, Prof. Miloš Řezník. Eine Publikation der Beiträge ist für den 14. Band der gleichnamigen Reihe „Góry – Literatura – Kultura“ vorgesehen, die im Breslauer Universitätsverlag erscheint.

24
Apr
Tagung
Longue duree der Regionalitäten
Mehr lesen