Zwischen Warschau und Dresden. Die Wettiner auf dem polnischen Thron

Johann Jakob Thurneysen und Anthonie Schoonjans, Friedrich August I. 1697, Kupferstich, Foto: Polona

Teilnehmende der Konferenz vor dem Palast auf der Insel, Foto: Jakub Pawlak

Um die polnisch-sächsischen Beziehungen vom späten 17. Jahrhundert bis zum frühen 19. Jahrhundert ging es bei der Konferenz „Zwischen Warschau und Dresden. Die Wettiner auf dem polnischen Thron (1697-1815)“, zu der Forschende aus Polen, Deutschland und Litauen im Palast auf der Insel des Warschauer Łazienki Parks zusammenkamen. Die wissenschaftliche Tagung – organisiert vom Königlichen Łazienki Museum in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und dem DHI Warschau – fand vom 10. bis 11. Oktober in Warschau statt. Die zweitägige Veranstaltung diente nicht nur als Diskussionsforum für verschiedene Forschungsperspektiven und Bewertungen der sächsischen Ära, sondern gleichzeitig als Einführung in eine Sonderausstellung über die Propaganda-Rolle der Kunst am Wettiner Hof, welche Mitte nächsten Jahres im Warschauer Łazienki Museum präsentiert wird. Anhand von Gemälden, Skulpturen, Medaillen, Porzellanobjekten und Schmuck wird die Ausstellung einen umfassenden Einblick in die Herrschaftsgeschichte Augusts II. und Augusts III. liefern.

In den sieben Tagungssektionen wurde die Zeitspanne zwischen der Wahl von August II. zum König von Polen und dem Untergang des Herzogtums Warschau unter der Herrschaft des Kurfürsten und später König Friedrich August von Sachsen diskutiert. Expertinnen und Experten des 18. Jahrhunderts präsentierten den neuesten Stand der Forschung zur politischen und künstlerischen Geschichte Sachsens und der Republik Polen. Während die erste Sektion einen Überblick über Forschungsstand und -perspektiven lieferte, rückte das zweite Panel die Politik Augusts II. und Augusts III. in den Fokus. Allianzen, Machtkämpfe und Interessenkonflikte im Polen, Russland und Sachsen des späten 18. Jahrhunderts standen im Zentrum der dritten Sektion. Am zweiten Veranstaltungstag widmeten sich die Teilnehmenden schwerpunktmäßig der Rolle von Kunstobjekten und Architektur im Kontext der polnisch-sächsischen Personalunion.

Die Zusammenkunft wurde darüber hinaus zur weiterführenden Vorbereitung einer kontinuierlichen, vom DHI Warschau mitinitiierten Arbeitsgruppe zur Erforschung der sächsisch-polnischen Union genutzt.

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