2024 ist Jahr der tschechischen Musik. Die tschechische Musikgeschichte ist geprägt von der Zahl „4“. Viele bedeutende Jahrestage enden mit dieser Ziffer, so auch Geburts- (1824) und Todesjahr (1884) von Bedřich Smetana. Dem berühmten Komponisten und seinem Werk wurde die Veranstaltung „Smetana international“ gewidmet, die am 3. Mai in Wien stattfand – organisiert vom DHI Warschau, dem Tschechischen Zentrum in Wien und der Wiener Universität.
Zu hören gab es neben Livemusik und Tonaufnahmen auch vier wissenschaftliche Vorträge. Einige betonten die Popularisierungstendenz, andere stellten tiefergehende Untersuchungen des Künstlers oder Ergebnisse der Grundlagenforschung vor. Musikwissenschaftler Dr. Viktor Velek repräsentierte die Prager Außenstelle des DHI Warschau als derzeitiger Langzeitstipendiat. Er gab einen Überblick über die Musikproduktion: einen kleinen, aber vielfältigen Streifzug durch die kompositorische Welt von Bedřich Smetana. Außerdem präsentierte er erste Ergebnisse seiner Grundlagenforschung über den Komponisten und das tschechische musikalische Wien. Anhand zahlreicher Beispiele erläuterte er, dass das Smetana-Repertoire zu den Grundlagen der Dramaturgie gehörte und dass sich dessen Werke auch bei der tschechischen Minderheit in Wien großer Beliebtheit erfreuten. Der ehemalige DHIW-Direktor Prof. Miloš Řezník moderierte die ersten beiden Vorträge. Den Abschluss bildete ein Vortrag von Prof. Philipp Ther (Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des DHI Warschau). Dieser beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit der Musik des „langen 19. Jahrhunderts“ und nahm sich u.a. mit dem Phänomen des „Nationaltheaters“ an.
Höhepunkt der Veranstaltung war ein Auftritt der Prager Opernsängerin Eliška Weissová, die die bekannte „Prophezeiung von Libuše“ zum Besten gab. Nach dem erfolgreichen Abschluss der lehr- und abwechslungsreichen Veranstaltung bleibt zu wünschen, dass sie nicht die einzige Ihrer Art bleibt.