Heute erscheint die neueste Ausgabe des "Pomocnik Historyczny" der Wochenzeitung Polityka aus der Reihe der Biografien. Titel des Hefts ist: "Unter dem König von Sachsen oder Deutsche auf dem polnischen Thron".
Die sächsische Zeit hat in der Regel ein düsteres Image: Trunkenheit und Völlerei, Entartung und Korruption der Eliten, politische Abhängigkeit von fremden Mächten etc. Die Kurfürsten von Sachsen aus der Dynastie der Wettiner, August II. und August III., verkörpern die Rolle der Bösewichte. Die Wettiner waren die am längsten regierende Familie Europas. Man nimmt an, dass sie den polnisch-litauischen Staat nicht retteten, da sie als Wahlkönige der Rzeczpospolita versagten.
War dies wirklich der Fall? Die neuere historische Forschung erkennt die Stärken der Personalunion von Sachsen, Polen und Litauen an. Die erste öffentliche Bibliothek wurde eröffnet, und das Collegium Nobilium gegründet - eine Schule, die künftige Staatsreformer ausbildete. Die polnische Aufklärung hat ihre Wurzeln genau in dieser sächsischen Epoche.
Wie die Sachsen die Geschicke der polnisch-litauischen Gemeinschaft beeinflussten, welche Reformen sie hier mit welchem Erfolg versuchten durchzusetzen, wie sie z. B. Warschau modernisierten und was sie hinterließen, all das steht im Mittelpunkt des Hefts. Außerdem stellen wir eine Auswahl der prominentesten Figuren dieser Dynastie vor, die fast 830 Jahre lang über Sachsen herrschte.
Das Deutsche Historische Institut Warschau ist Partner der Publikation. Im Heft finden Sie Texte unserer ehemaligen und derzeitigen Wissenschaftler Prof. Miloš Řeznik, Dr. Sabine Jagodzinski und Dr. Igor Kąkolewski sowie ein Interview mit der Direktorin des DHI Warschau, Prof. Magdalena Saryusz Wolska.