Auszeichnung der besten wissenschaftlichen Bücher zu jüdischen Themen

Foto: Anna Wojnar, Quelle: Jagiellonen Universität Krakau

Joanna Lisek, Alicja Maślak-Maciejewska und Maria Cieśla waren die diesjährigen Preisträger des polnischen Józef A. Gierowski und Chony Shmeruk Preises für die beste wissenschaftliche Publikation im Bereich der jüdischen Geschichte und Kultur in Polen. Unter Anwesenheit der ausgezeichneten Autorinnen fand die Preisverleihung am 4. November im Krakauer Collegium Novum statt.

Der mit 20.000 Zloty dotierte Józef A. Gierowski und Chony Shmerik Preis wurde auf Initiative der mit der Judaistik verbundenen akademischen Kreise an der Jagiellonen-Universität in Krakau und der Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin ins Leben gerufen und von den Stiftungen Marcello und Maria Roth finanziell unterstützt. Die Schirmherrschaft tragen zwei bedeutende Wissenschaftler, die wesentlich zur Verbesserung der polnisch-jüdischen und polnisch-israelischen Beziehungen sowie zur Entwicklung der Judaistik und der Erforschung der Geschichte der polnischen Juden beigetragen haben: Prof. Józef A. Gierowski, ehemaliger Rektor der Jagiellonen-Universität, und Prof. Chone Shmeruk von der Hebräischen Universität in Jerusalem. Die 1984 gegründete Kooperation war ein Impuls zur interdisziplinären Erforschung des Judentums und führte zu deren enormer Entwicklung.
Zur zweiten Ausgabe der Preisverleihung, die wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem Jahr 2018 berücksichtigte, wurden zwanzig Anträge eingereicht. Unter dem Vorsitz des Dekans der Geschichtsabteilung der Jagiellonen-Universität, Prof. Jan Święcha, wählte das Komitee fünf Bücher für die zweite Runde aus, von denen schließlich drei Publikationen ausgezeichnet wurden.

Neben Joanna Lisek, Alicja Maślak-Maciejewska war auch eine ehemalige DHI-Mitarbeiterin unter den Preisträgerinnen. Der dritte Preis ging an Dr. Maria Cieśla für ihr Buch „Kupcy, arendarze i rzemieślnicy. Różnorodność zawodowa Żydów w Wielkim Księstwie Litewskim w XVII i XVIII w.” [Kaufleute, Mieter und Handwerker. Berufliche Vielfalt der Juden im Großherzogtum Litauen im 17. und 18. Jahrhundert]. In ihrer Publikation nähert sich die Autorin der Antwort auf die Frage nach der inneren Vielfalt der jüdischen Gemeinschaft des Großherzogtums Litauen im 17. und 18. Jahrhundert an. Die zu diesem Zweck durchgeführte Analyse der beruflichen Diversifizierung der Juden verdeutlicht zudem Unterschiede hinsichtlich des finanziellen und sozialen Status von Menschen, die in denselben Berufen arbeiten.

Maria Cieśla war von Februar 2015 bis Januar 2019 am DHI Warschau tätig, wo sie im Forschungsbereich I „Regionalität und Regionsbildung“ das Projekt „Eine ostmitteleuropäische Wirtschaftsregion als Handlungsbereich jüdischer Unternehmer im 18. Jahrhundert“ realisierte.

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