Englische Übersetzung von Stephan Lehnstaedts Werk zum Besatzeralltag in Warschau und Minsk erschienen

Stephan Lehnstaedt untersucht anhand von Warschau und Minsk, unter welchen Bedingungen sich viele Deutsche aktiv an Okkupation und Massenmord beteiligten. Er zeichnet ein Bild von der Besatzergesellschaft, dem Alltag der Deutschen zwischen gelenkter Freizeitgestaltung und individuellen Freiheiten, zwischen ungeliebtem Dienst in Osteuropa und den Möglichkeiten, als "Herrenmenschen" aufzutreten. In der abgeschlossenen Welt der Okkupanten waren ihre wenigen Kontakte mit den Einheimischen oft von einseitiger Brutalität geprägt. Deshalb sucht das Buch vor allem nach Erklärungen für die Wahrnehmung und Legitimierung der Gewalt gegen Polen, Weißrussen und Juden.

Mit „Occupation in the East. The Daily Lives of German Occupiers in Warsaw and Minsk, 1939-1944” ist das erstmals 2010 unter dem Titel “Okkupation im Osten. Besatzeralltag in Warschau und Minsk 1939-1944“ (De Gruyter Oldenbourg 2010; 381 S., ISBN: 978-3-486-59592-5) erschienene Werk nun auch als Paperback in englischer Sprache erhältlich.

Stephan Lehnstaedt ist Professor für Holocauststudien und Jüdische Studien am Touro College Berlin. Nach seiner Promotion an der Universität München war er von 2010 bis 2016 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am DHI Warschau beschäftigt und habilitierte sich 2016 an der Technischen Universität Chemnitz. Für seine Recherchen wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Stephan Lehnstaedt: Occupation in the East. The Daily Lives of German Occupiers in Warsaw and Minsk, 1939-1944
Aus dem Deutschen von Martin Dean
Erschienen im Verlag berghahn, New York/Oxford 2019
ISBN: 978-1-78920-498-8, www.berghahnbooks.com/title/LehnstaedtOccupation

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