Versöhnung als Konzept und Kategorie der Moderne. Eine Konferenz in Paris.

Die Tagung „Versöhnung zwischen Vergessen und Erinnerung. Geschichte eines bewegten Konzeptes“ am Deutschen Historischen Institut Paris diskutierte vom 20. bis zum 22. November 2019 die funktionalen, semantischen und symbolischen Aspekte der Versöhnungskategorie und ihrer Historizität. Eine vertiefende Historisierung wurde dadurch ermöglicht, dass sich die Tagung auf das 19. und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentrierte, während sich ein Großteil der bisherigen Forschung und Reflexion viel stärker für die Epoche seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs konzentriert. Vor diesem Hintergrund konnte nicht zuletzt die Bedeutung der Versöhnungsbegrifflichkeit für die Artikulation und Bildung moderner kollektiver Zugehörigkeiten und Identitäten thematisiert werden.

Das DHI Warschau wirkte als einer der aktiven Partner der Tagung mit. Gintarė Malinauskaitė, Leiterin der DHIW-Außenstelle Vilnius, trug als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Tagung dazu bei, dass auch die ostmitteleuropäischen Perspektiven in die Tagungsthematik einflossen. In seinem Abendvortrag, der zugleich im Rahmen der Donnerstagsvorträge (les Jeudis) des DHI Paris stattfand, widmete sich der Direktor des DHI Warschau Miloš Řezník den Praxen der „Entschuldigungen für das ‚historische Unrecht‘  zwischen Versöhnung und politischer Geschichtsnutzung“ im europäischen Kontext. Dabei nahm er sowohl Bezug auf zeitgeschichtliche Ereignisse als auch auf die Gegenwart. Der Vortrag bot somit eine Sicht an, die von der Thematik des Forschungsbegereichs „Funktionalität der Geschichte in der Spätmoderne“ ausging.

01
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