Neuer Sammelband zur Besatzungsherrschaft

Das Deutsche Historische Institut legt einen neuen Band seiner im Fibre-Verlag erscheinenden Einzelveröffentlichungen vor. Der von Jacek A. Młynarczyk herausgegebene Band bietet neueste Forschungsergebnisse über die deutsche und sowjetische Besatzungsherrschaft in Polen.

Polen war einer der wenigen Staaten, die während des Zweiten Weltkriegs unter den Folgen der Besatzung durch zwei totalitäre Regime zu leiden hatten. Sowohl die nationalsozialistischen als auch die sowjetischen Machthaber hatten sich zum Ziel gesetzt, die polnische Intelligenz weitgehend zu ermorden, die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse dauerhaft zu verändern und das besetzte Land wirtschaftlich weitestgehend auszubeuten. Durch Deportationen, Massenmorde, Repressionen und Vergeltungsaktionen verloren fast 4,5 Millionen Menschen ihr Leben, darunter ca. 3 Millionen polnische Juden, die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes im Rahmen der „Endlösung der Judenfrage“ wurden. Hunderte Städte und Ortschaften in Polen wurden im Verlauf des Zweiten Weltkrieges komplett zerstört. In dem Sammelband, der auf eine Konferenz zurückgeht, die das Deutsche Historische Institut gemeinsam mit dem Institut des Nationalen Gedenkens im Februar 2005 in Posen durchgeführt hat, stellen Wissenschaftler aus Polen, Deutschland, Amerika, Israel und der Russischen Föderation ihre neuesten Forschungen zu diesem Thema vor. Dabei werden die Voraussetzungen der Besatzung, die Grundlagen der wirtschaftlichen Ausbeutung, die Formen der Gewaltherrschaft, die Reaktionen der unterworfenen Bevölkerung sowie die Reaktionen der Westmächte eingehend geschildert.

01
Feb
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