Neuerscheinung "Making Justice Visible"

Inwieweit haben Medien die Wahrnehmung der Kriegsverbrecherprozesse und der historischen Narrative des Zweiten Weltkriegs, die im Mittelpunkt dieser Verfahren standen, gestaltet? Wurde die Medienberichterstattung von der politischen Agenda beeinflusst und durch ideologische Zwänge der jeweiligen Länder geprägt? Welche Erinnerungen an die Vergangenheit wurden durch die Medienberichterstattung wiedergewonnen oder ausgeschlossen? Welche Geschichte der Nachkriegsjustiz konzipierten Journalisten, Filmemacher und andere Medienakteure? Erinnern wir uns bis heute an diese Kriegsverbrecherprozesse so, wie die Medien es sich vorgestellt haben?

Dieser Band befasst sich mit der vielschichtigen Geschichte von Kriegsverbrecherprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg und analysiert Wechselbeziehungen zwischen Recht, Medien und Erinnerung. Er versammelt Artikel anerkannter Wissenschaftler und von Nachwuchsforschern, die ein breites Spektrum internationaler Perspektiven bieten. Der Schwerpunkt liegt auf ausgewählten Kriegsverbrecherprozessen in der Sowjetunion, Polen, Jugoslawien sowie Ost- und Westdeutschland. Die Autoren erörtern, wie Medien die Kriegsverbrecherprozesse, die nach dem Zweiten Weltkrieg stattfanden, in verschiedenem Licht dargestellt haben. Durch den Fokus auf diese Prozesse als medial vermittelte Ereignisse zeigen sie auf, wie die Medien diese Gerichtsverfahren für ein größeres Publikum übersetzten und die Rechtsgrundsätze der Justizsysteme präsentierten.

Ruth Leiserowitz, Gintarė Malinauskaitė, Hektoras Vitkus (Hrsg.): Making Justice Visible. War Crimes Trials, Media and Memory after World War II, fibre, Wiesbaden 2022, 352 Seiten, ISBN 978-3-944870-80-9.

 

 

01
Feb
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