Oleh Razyhrayev: Religiöses Leben in den Gefängnissen von Wolhynien und Ostgalizien in den Jahren 1918-1939

Kolloquium

Metropolit A. Sheptytskyi während seines Besuchs bei den Lemberger "Brigidinen" (1927). Aus der Sammlung des Zentralen Historischen Staatsarchivs der Ukraine in Lviv.

Mi. 10.03.2021 | 11:00 Uhr
Warschau

Der Beitrag widmet sich der Realisierung religiöser Bedürfnisse in Strafanstalten in Ostgalizien und Wolhynien in den Jahren 1918-1939. Dies sind Gebiete, die in der Zwischenkriegszeit Teil der Zweiten Polnischen Republik waren. Gemäß den Rechtsakten gehörte das religiöse Leben für die Häftlinge im Polen der Zwischenkriegszeit zum Alltag und wurde vom Staat unabhängig von der Religion garantiert. Jedes Gefängnis verfügte über Kapellen und einen Kaplan.

Römisch-katholische Häftlinge hatten eine privilegierte Stellung in Bezug auf die Religion. Der römisch-katholische Kaplan war unter anderem dazu verpflichtet, an Sonntagen, kirchlichen Feiertagen und gesetzlichen Feiertagen Gottesdienste abzuhalten, die Gefangenen in ihren Zellen zu besuchen, um ihnen religiösen Beistand zu leisten, regelmäßige religiöse Gespräche mit den Gefangenen zu führen und in der Gefängnisschule Religionsunterricht zu erteilen.

Gefangene anderer Religionen (z. B. griechisch-katholisch, orthodox, mosaisch und evangelisch) hatten ebenfalls die Möglichkeit, ihre religiösen Bedürfnisse zu befriedigen, allerdings in geringerem Umfang. Dies hing sowohl mit der Anzahl der Gefangenen als auch mit einzelnen Aspekten der Innenpolitik des Staates zusammen.

Oleh Razyhrayev ist Assistenzprofessor am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte und Philosophie der Nationalen Universität Lesia Ukrainka Volyn in Lutsk (Ukraine).

 

Das Kolloquium findet online über Zoom statt.
Zugangslink: https://us02web.zoom.us/j/81365481417?pwd=bERCcTBod2hCYzcxMG51Rm9kRi9HZz09

Meeting ID: 813 6548 1417
Passcode: 285748

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