BUCERIUS-GESPRÄCH: Deutsche und polnische Blicke auf die Geschichte, Thema: SCHULD

Vortrag

Mi. 16.05.2007 | 18:00 -
Mi. 16.05.2007 | 20:00 Uhr
Warschau

Das DHI Warschau lädt ein zum nächsten, von der ZEIT-Stiftung geförderten BUCERIUS-GESPRÄCH: "Deutsche und polnische Blicke auf die Geschichte" unter Teilnahme von Prof. Dr. Gesine Schwan, Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska, Moderation: Prof. Dr. Paweł Machcewicz zum Thema: SCHULD

Diese Veranstaltung ist die letzte des zweiten Zyklus von Bucerius-Gesprächen, die das DHI Warschau mit Unterstützung der ZEIT-Stiftung unter dem Titel Deutsche und polnische Bli-cke auf die Geschichte durchführt. Ziel ist es, deutsche und polnische Historiker ins Gespräch zu bringen. Das DHIW versteht sich dabei als Kommunikations- und Vermittlungsinstanz zwischen deutscher und polnischer Historiographie. Es möchte in der Vortragsreihe die insti-tutionellen und methodologischen Bedingungen ausloten, die den Diskursrahmen des deutsch-polnischen Historikerdialogs bilden. Daneben erscheint es ebenso wichtig, den Fokus nicht nur auf Fragen des beziehungsgeschichtlichen Kontexts zu richten, sondern allgemeiner nach Forschungsparadigmen, Wissenschaftstraditionen und institutioneller Verankerung von Wissenschaft in den beiden Ländern zu fragen. Zu diesem Zweck kommen in regelmäßigen Abständen in einem Doppelvortrag je ein deutscher und ein polnischer Fachvertreter zusammen.

Wir freuen uns sehr, dass drei ausgewiesene Spezialisten für das Thema „Schuld“ dieses Ge-spräch gestalten werden. Dabei sollen die unterschiedlichen historischen Entwicklungen der Kategorie „Schuld“ in Polen und in Deutschland beleuchtet und gefragt werden, welche Funktionen diese Kategorie in der Geschichte und welche Aktualität sie in den heutigen Gesellschaften aufweist.

Gesine Schwan ist Professorin für Politologie und seit 1999 Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Veröffentli-chungen zu normativen Fragen der Demokratie und des Sozialismus, zur politischen Ideenge-schichte sowie zur politischen Psychologie vorgelegt, u. a. Demokratische politische Identität: Deutschland, Polen und Frankreich im Vergleich, Wiesbaden 2006, Vertrauen und Politik: Politische Theorie im Zeitalter der Globalisierung, Stuttgart 2006; Politik und Schuld. Die zerstörerische Macht des Schweigens, Frankfurt 2001.

Anna Wolff-Powęska ist Professorin für Geschichte und war bis 2004 Direktorin des West-instituts (Instytut Zachodni) in Posen/Poznań. Ihre Forschungsinteressen gelten insbesondere der Geschichte des politischen Denkens und der politischen Kultur. Aus der langen Reihe der von ihr veröffentlichten Arbeiten seien hier genannt: A bliźniego swego …: Kościoły w Niemczech wobec „problemu żydowskiego“ ("Du sollst Deinen Nächsten...": Die Kirchen in Deutschland und die „Judenfrage“), Poznań 2004; als Herausgeberin zusammen mit Dieter Bingen: Polacy – Niemcy: Sąsiedztwo z dystansu, Poznań 2004; auf deutsch: Nachbarn auf Distanz: Polen und Deutsche 1998-2004, Wiesbaden 2005.

Paweł Machcewicz ist derzeit Professor an der Abteilung für Zeitgeschichte und politisches Denken (Zakład historii współczesnej i myśli politycznej) der Universität in Thorn/Toruń und lehrt am Collegium Civitas Geschichte und Politik. Er hat zahlreiche Publikationen zu Fragen der Zeitgeschichte vorgelegt, zuletzt u. a. zusammen mit Krzysztof Persak: Wokół Jedwabne-go (Zu Jedwabne), 2 Bde., Warszawa 2002; zusammen mit Edmund Dmitrów und Tomasz Szarota: Der Beginn der Vernichtung: Zum Mord an den Juden in Jedwabne und Umgebung im Sommer 1941. Neue Forschungsergebnisse polnischer Historiker, Osnabrück 2004.

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