Der Augsburger Historiker Johannes Burkhardt präsentiert erstmals in polnischer Übersetzung (Verlag Wiedza Powszechna, Warszawa 2009) neue Perspektiven frühneuzeitlicher Entwicklungen in Deutschland. Insbesondere geht es um die Wahrnehmung der Reformation als „Medienrevolution“. Aufgrund des professionalisierten Buchdrucks erlangte Luthers Lehre schnell Verbreitung. Theologische Schriften und Drucke erreichten erstmals eine breitere Öffentlichkeit. Kurzum: ohne die neuartigen Druckerpressen wären die Reformation und damit die religiösen Ideen Luthers und seiner Mitstreiter kaum über ein lokales Ereignis hinausgegangen. Zudem geht Burkhardt der Frage nach, inwieweit die Reformation Einfluß auf die institutionellen Veränderungen ausübte, die das frühneuzeitliche Deutsche Reich kennzeichneten.
Der emeritierte Professor an der Universität Augsburg Johannes Burkhardt, 1943 in Dresden geboren, gilt als einer der renomiertesten Experten für das frühneuzeitliche Deutschland, ist zugleich Mitglied des Instituts für Europäische Kulturgeschichte Augsburg und auch Direktor des Fugger-Archivs in Dillingen. Zuvor lehrte er an den Universitäten Bielefeld und Bochum. Von 2001 bis 2003 war er Vorsitzender der Sektion Frühe Neuzeit des Verbandes der Historikerinnen und Historiker Deutschlands. Er ist Autor zahlreicher Publikationen.
"Das Reformationsjahrhundert".
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