52. Deutscher Historikertag „Gespaltene Gesellschaften“

Bleiglasfenster im Fürstenberghaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 27. September 2018

Der diesjährige Historikertag fand in einer Atmosphäre intensiver Diskussion über die soziale und politische Rolle von Historikerinnen und Historikern statt. Die Mitgliederversammlung hat zu diesem Thema eine Resuolution verfasst, die in deutscher und englischer Sprache auf der Website des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands zu lesen ist:

https://www.historikerverband.de/verband/stellungnahmen/resolution-zu-gegenwaertigen-gefaehrdungen-der-demokratie.html

Das gemeinsame Panel des DHI Warschau und der Central European University in Budapest am 27. September trug den Titel „Herstellen moderner Identität und historischer Wurzeln in Ungarn und Polen“ und schrieb sich hervorragend in diese Debatte ein. Prof. Miloš Řezník beschäftigte sich in seinem Einführungsreferat mit den strukturellen Fragen der Geschichtspraxis in postmodernen, liberalen Demokratien. Dr. Katrin Stoll thematisierte die polnische Debatte über die Gerechten unter den Völkern und verwies dabei insbesondere auf das Familie-Ulma-Museum der Polen, die während des Zweiten Weltkriegs Juden gerettet haben, in Markowa. Dr. habil. Magdalena Saryusz-Wolska wiederum griff in ihrem Vortrag „Geschichtspolitik in Bildern“ das Thema des Panels auf und referierte zur Ikonographie der zeitgenössischen rechtskonservativen Presse in Polen. Der Vortrag von Dr. Balázs Nagy von der CEU rundete das Ganze ab und zeigte, wie mittelalterliche Geschichte heute genutzt wird, um neue nationale Identitäten in Ungarn und Serbien zu konstruieren.

Foto: Annette Schuhmann

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Apr
Tagung
Longue duree der Regionalitäten
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