Neuerscheinung: Stephan Lehnstaedt, Imperiale Polenpolitik in den Weltkriegen

Die Studie des ehemaligen DHI-Mitarbeiters liegt nun als Band 36 der „Einzelveröffentlichungen des DHI Warschau“ vor. Sie untersucht und vergleicht anhand umfassender Quellenstudien die Politik von drei Imperien – der Habsburgermonarchie, dem Hohenzollernreich und dem nationalsozialistischen Deutschland – für das besetzte Polen in den beiden Weltkriegen.

Damit beantwortet das Buch Fragen nach Kontinuitäten und Brüchen imperialer Herrschaft im Osten, wobei auch die Polenpolitik der beiden Kaiserreiche vor 1914 berücksichtigt wird. Der Fokus richtet sich auf das in Militärgeneralgouvernement Lublin und Generalgouvernement Warschau geteilte Russisch-Polen zwischen 1914 und 1918 sowie das Generalgouvernement Polen von 1939 bis 1945.

Aufgezeigt werden gleiche und unterschiedliche Prinzipien der „Polenpolitik“ in den drei Generalgouvernements. Dafür wird das Spannungsverhältnis zwischen langfristigen Herrschaftszielen und kurzfristigen – tatsächlichen wie angenommenen – Kriegsnotwendigkeiten in den Blick genommen. Der Schwerpunkt liegt auf den Strategien der zwei konkurrierenden und zugleich verbündeten Kaiserreiche im Ersten Weltkrieg, auf den Ursachen von Politik sowie auf deren Umsetzung und Folgen.

Stephan Lehnstaedt ist Professor für Holocaust-Studien und Jüdische Studien am Touro College Berlin. 2010–2016 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Warschau.

Stephan Lehnstaedt: Imperiale Polenpolitik in den Weltkriegen. Eine vergleichende Studie zu den Mittelmächten und zu NS-Deutschland (= Einzelveröffentlichungen des DHI Warschau, 36). Osnabrück: fibre Verlag 2017. 527 Seiten. 48,00 EUR. ISBN SBN 978-3-944870-57-1.

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