Prof. Dr. Johannes Paulmann: "Europas fluide Grenzen: Geschichte und Geographie im 19. Jahrhundert"

Vortrag

Di. 20.11.2012 | 18:00 -
Di. 20.11.2012 | 20:00 Uhr
Warschau

Europa ist kein räumlich eindeutiger Begriff. Im 19. Jahrhundert stritten die Geographen darüber, wo denn seine Grenzen verliefen, während Ingenieure und Bauarbeiter die Landschaften durchdrangen und neue Verbindungen innerhalb Europas und mit dem Rest der Welt schufen. Die europäische Geographie war somit wandelbar und zugleich eine kulturell konstruierte Vorstellung. Die unscharfen Grenzen lassen sich insbesondere an den Rändern des Kontinents erkennen. Daher analysiert der Vortrag die europäischen Meerengen, die in ökologischer, ökonomischer, politischer, sozialer und kultureller Hinsicht Kreuzungen, Kontaktzonen und Schnittstellen bildeten. Sie verbanden Europäer untereinander und mit nichteuropäischen Gesellschaften, trennten sie aber auch voneinander.

Johannes Paulmann (geb. 1960) ist Direktor des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte in Mainz. Er promovierte und habilitierte sich in München, wo er von 2000-2002 eine Lehrstuhlvertretung wahrnahm. Von 2002-2006 war er erster Inhaber der Helmut-Schmidt-Professur für Internationale Geschichte an der Jacobs University Bremen. Zwischen 2006 und 2011 lehrte er als Universitätsprofessor Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim. Er war als Gastprofessor an der Emory University in Atlanta, an der London School of Economics und am Magdalen College in Oxford.

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