Prof. Dr. Christofer Herrmann (Danzig/Berlin): Die Marienburg und die Anfänge der Romantik

Vortrag

Di. 28.02.2017 | 18:00 Uhr
Warschau

Die Marienburg (Malbork) war eine wichtige Inspirationsquelle für die romantische Bewegung in Preußen und Deutschland. 1804 unterstellte König Friedrich III. die Burg 1804 seinem Schutz – der erste Akt einer aus dem Geiste der Romantik geborenen Denkmalpflege im modernen Sinne. Durch die Befreiungskriege 1813–1815 wuchs der patriotische Symbolgehalt der Marienburg enorm. Nach dem Wiener Kongress ergriff der Oberpräsident der Provinz Preußen Theodor von Schön die Initiative zur Wiederherstellung der Hochmeisterresidenz. Dahinter stand der Gedanke, dieses erhabene Denkmal der Urgeschichte Preußens zu einem Ort des Zusammenwirkens zwischen König und Volk (vertreten durch die Stände) zu machen. Diese politische Vision entsprach der romantischen Vorstellung von einem mittelalterlichen harmonischen Herrschaftsgefüge. Im Sinne dieser Idee engagierte von Schön namhafte Architekten, Historiker, Kunsthistoriker und Literaten, um das Gesamtkunstwerk Marienburg neu erblühen zu lassen.

Christofer Herrmann, geb. 1962 in Mainz, Studium der Kunstgeschichte, deutschen Volkskunde, Slawistik und Politikwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. 1993 Promotion; 1995–2005 außerordentlicher Professor am Lehrstuhl für Germanistik der Universität Olsztyn (Allenstein); 2005 Habilitation an der Universität Greifswald; seit 2006 außerordentlicher Professor am Institut für Kunstgeschichte der Universität Danzig. Seit 2015 Durchführung eines Forschungsprojekts zum Hochmeisterpalast auf der Marienburg an der TU Berlin, Fachgebiet Bau- und Stadtbaugeschichte.

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