Zu seinem 250. Geburtstag ist Alexander von Humboldts Reise nach Südamerika aus den Jahren 1799 bis 1804 in aller Munde. In zahllosen Gedenkreden und Publikationen wird
der preußische Reisende dabei gerne als „Zweiter Entdecker Amerikas“ bezeichnet. Ausgeblendet werden dabei aber die vielfältigen Formen der Zirkulation von Wissen und Experten, welche schon vor Humboldts Reise unter dem Vorzeichen der sog. Bourbonischen Reformen zwischen Europa und Lateinamerika existierten. Der Vortrag veranschaulicht,
wie sehr Humboldt selbst von diesen Netzwerken profitierte, und verdeutlicht, wie sehr antispanische Stereotypen der europäischen Aufklärung und der postkoloniale Diskurs der
republikanischen Nationalstaaten bis heute den populären Humboldt-Mythos prägten.
Jakob Vogel ist Direktor des Centre Marc Bloch, Berlin, und Professor für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Sciences Po, Paris. Zu seinen Publikationen
gehören Europa: Notre Histoire (hg. mit E. François u.a., Paris 2017) und Transnational Cultures of Expertise: Circulating State-Related Knowledge in the 18th and 19th centuries (hg. mit L. Schilling, Berlin 2019).
Prof. Dr. Jakob Vogel (Berlin/Paris): Lost in Imperial Circulation? Alexander von Humboldt und die Zirkulation des Staatswissens zwischen Europa und Lateinamerika im 18. und frühen 19. Jahrhundert
Vortrag
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