Das kulturelle Gedächtnis ist dynamisch. Es verändert sich in Zeit und Raum und bewegt sich zwischen Medien, Gruppen und Epochen. Gleiches gilt auch für die Erinnerungsforschung.
Seit der Zwischenkriegszeit sind immer wieder neue Forschungsfragen, Methoden und Konzepte entstanden. Globalisierungsprozesse und die Expansion der Medien haben nicht nur die Dynamik des Gedächtnisses selbst, sondern auch die damit verbundene Forschung beschleunigt. Diese Themen wurden von Astrid Erll (Frankfurt am Main), Roma Sendyka (Krakau) und Adam Kola (Toruń) debattiert, in einer von Marcin Napiórkowski (Warschau) moderierten Diskussion.
Das Treffen fand anlässlich der Veröffentlichung von Astrid Erlls Publikation „Kultura pamięci. Wprowadzenie” („Erinnerungskultur. Eine Einführung“, übersetzt von A. Teperek) statt, die in Zusammenarbeit mit dem DHI Warschau entstanden und in der Reihe „Communicare“ des Verlags der Universität Warschau erschienen ist. Die polnische Übersetzung ist — nach Englisch, Spanisch und Chinesisch — die vierte Auslandsausgabe des Buches, das erstmals 2005 in Deutschland unter dem Titel „Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen" veröffentlicht wurde. Darin werden die Entwicklung und Systematik der Gedächtnisforschung, die wichtigsten Methoden und Konzepte sowie ausgewählte Fragestellungen zur Dynamik des Erinnerns und dessen Verbindungen zu Literatur und Medien vorgestellt.
Inspiriert von der Publikation wurde die Diskussion vom DHI Warschau und dem Institut für Soziologie der Universität Warschau organisiert. Der Buchvorstellung ging ein Seminar unter der Leitung von Prof. Erll voraus, an dem Studierende, Doktorand/innen und Wissenschaftler/innen von acht polnischen Universitäten partizipierten. Beide Sitzungen fanden am 6. März 2019 in der Universitätsbibliothek statt.
Erinnerungskultur im Zeitalter der Globalisierung
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