Am 9./10. März 2016 widmet sich an der Universität Wilna das sechste Colloquium Vilnense der Frage, wie Texte, Ideen und Praktiken, die in deutschsprachigen Gesellschaften entstanden, in Ostmitteleuropa rezipiert wurden und werden. Die Wahrnehmung solcher Ideen und Praktiken wird dabei nicht losgelöst von ihrem Entstehungszusammenhang betrachtet. Vielmehr soll in einer Vernetzungsgeschichte die Verflechtung selbst zum Gegenstand der Diskussion werden. Dabei geht es auch darum zu untersuchen, wie die Mehrdimensionalität von Rezeption und Verflechtung historiographisch und philosophisch gefasst werden kann. Der chronologische Bogen reicht vom Mittelalter über die Frühe Neuzeit, die Aufklärung, das Erwachen der Nationalbewegungen bis ins 21. Jahrhundert.
Philosophische, literarische und andere Texte in deutscher Sprache und ihre Wirkung in Ostmitteleuropa werden im Zentrum der Diskussion stehen. Der Vorgang des Lesens, Übersetzens, Veröffentlichens und erneuten Lesens wird dabei als partizipativer Prozess analysiert, in dem der akademischen Wissensproduktion und ihren Akteuren eine besondere Rolle zukommt. In die Analyse ebenso eingeschlossen werden Texte und Praktiken, die nach einer Zeit der intensiven Wirkung kaum noch oder gar nicht mehr rezipiert wurden bzw. werden.
Das diesjährige Colloquium Vilnense wird vom Deutschen Historischen Institut Warschau in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Deutschlandstudien der Europäischen Humanistischen Universität Wilna und der Historischen sowie der Philosophischen Fakultät der Universität Wilna organisiert.
Ansprechpartner ist Dr. Felix Ackermann, ackermann@dhi.waw.pl.
„Colloquium Vilnense“ zur Rezeption deutschsprachiger Texte, Ideen und Praktiken in Ostmitteleuropa, 9./10. März 2016, Universität Wilna
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