Unter der Leitung von Dr. Robert Brier (DHI Warschau) diskutierten diesmal Dr. Sarah B. Snyder (Washington D.C.), Prof. Dr. Wanda Jarząbek (Warschau) und Dr. Jan Eckel (Freiburg i.Br.) die Rolle der Menschenrechte und deren Verankerung in der KSZE- Schlussakte von Helsinki sowie die Bedeutung der Schlussakte für die Menschenrechtsproblematik und die Oppositionsbildung in den Ländern des sozialistischen Blocks.
Das Panel war sich einig, dass man einzelne Fragen der Menschenrechte bereits seit den 1960er Jahren diskutierte, indes erst mit der Helsinki-Schlussakte vertraglich festschrieb. Wanda Jarząbek betonte, dass in den ehemaligen Ostblockstaaten Intellektuelle sowie Anhänger der Opposition und der katholischen Kirche Träger der Menschenrechtsdiskussion waren. Man dürfe dabei jedoch nicht vergessen, dass die Liberalisierungsbewegungen im Ostblock ihre Grenzen hatten und die Entwicklung der Menschenrechte parallel zur KSZE zu sehen sei. Sarah Snyder erläuterte die Bedeutung des transnationalen Netzwerks der Dissidenten, welches die Ergebnisse der Schlussakte sehr schnell publik machte und dadurch erstmals eine Behandlung der Menschenrechtsfragen auf nationaler Ebene ermöglichte. Jan Eckel hob hervor, dass ein wirklicher Startpunkt der Menschenrechtsdebatte historisch nicht zu verorten sei. Die KSZE-Schlussakte diente jedoch zweifelsfrei als Grundlage weiterer gemeinsamer internationaler Gespräche über die Menschenrechte und deren staatlicher Ratifizierungsmöglichkeiten. Nach einer regen Diskussion mit den anwesenden Zuhörern bleibt offen, wie stark die KSZE-Schlussakte zur Schwächung des Kommunismus beitrug.
11. Lelewel-Gespräch Internationale Beziehungen, Menschenrechte und das Ende des Kalten Krieges. Die Helsinki- Schlussakte nach vierzig Jahren.
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