Prof. Dr. Hans-Henning Kortüm (Regensburg): „Schlachtengedenken in Vergangenheit und Gegenwart: Das Beispiel der so genannten Lechfeldschlacht (955).“

Vortrag

Di. 29.03.2011 | 18:00 -
Di. 29.03.2011 | 20:00 Uhr
Warschau

Die Lechfeldschlacht, die 955 bei Augsburg zwischen „Deutschen“ und „Ungarn“ stattfand, ist vermutlich die berühmteste Schlacht der mittelalterlichen deutschen Geschichte. Vor allem ist sie ein wichtiger Bestandteil einer deutschen Nationalgeschichte (gewesen), die den Beginn der eigenen Geschichte mit einer primordialen militärischen Großtat verknüpft. Im Rahmen eines erinnerungsgeschichtlichen Ansatzes versucht der Vortrag die schon im 10. Jahrhundert beginnende Vereinnahmung der Lechfeldschlacht durch ganz unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen aufzuzeigen. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich dabei bis ins 20. Jahrhundert. Am Schluss stehen einige Gedanken über die grundsätzliche Problematik, die mit dem für die Nationalgeschichten Europas und Nordamerikas so zentralen Schlachtengedenken (z.B. Hastings 1066, Tannenberg/Grunwald 1410,Schlacht von Gettysburg 1863, Sedan 1870) verbunden war und bis heute ist.

Hans-Henning Kortüm (geb. 1955) ist seit 1998 Professor für Mittelalterliche Ge-schichte an der Universität Regensburg. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte ist die Erforschung der Formen und Funktionen des Krieges Mittelalter.

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