Prof. Dr. Horst Carl: "Heiliges Römisches Reich und Rzeczpospolita als Medienereignisse – zur Visualisierung und Popularisierung komplexer politischer Systeme in der Frühen Neuzeit"

Vortrag

Di. 30.10.2012 | 18:00 -
Di. 30.10.2012 | 20:00 Uhr
Warschau

„Medienereignisse“ sind nicht nur in der modernen Massen-Mediengesellschaft, sondern bereits in der Frühen Neuzeit kommunikationsgeschichtliche Indikatoren ersten Ranges, um dem Zusammenhang von medialer Vermittlung und gesellschaftlicher Kommunikation auf die Spur zu kommen. Obwohl das Heilige Römische Reich Schauplatz mediengeschichtlicher Innovationen in der Frühen Neuzeit war, blieben seiner Visualisierung und Popularisierung enge Grenzen gezogen. Der Vergleich mit der in vielerlei Hinsicht ähnlich strukturierten polnischen Wahlmonarchie soll Antworten auf die Frage ermöglichen, wie solch komplexe politische Gebilde in der Frühen Neuzeit „Medienereignisse“ generierten – und welche Aufschlüsse ein solcher mediengeschichtlicher Zugang sowohl über ihre jeweilige politische Struktur als auch über die Ausbildung spezifischer Erinnerungskulturen erlaubt.

Horst Carl (geb. 1959) ist seit 2001 Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Gießen. Neben dem Zusammenhang von Medien und Politik in der frühen Neuzeit beschäftigt er sich mit der Verfassungsgeschichte des Heiligen Römischen Reiches, vor allem der Wahrung des Landfriedens. Sein aktuelles Forschungsinteresse gehört daneben Typen von „Gewaltgemein-schaften“, z. B. Söldnern und Kriegergruppen auf europäischen Kriegsschauplätzen des 16. und 17. Jahrhunderts. Zuletzt erschien von ihm „Kaiser, Reichstag, Reichsgerichte – Das Reich als Medienereignis“ (2012)

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