Ost-Mittel-Europa in der identitätspolitischen Herausforderung: Der Krieg um die Ukraine

Tagung

Do. 07.09.2023 | 12:00 -
Fr. 08.09.2023 | 20:00 Uhr
Warschau

Achtung: Der öffentliche Abendvortrag am Donnerstag entfällt.

Der Krieg, der in der Ukraine seit dem völkerrechtswidrigen Angriff durch Russland seit dem 24. Februar 2022 tobt, ist nicht nur gekennzeichnet durch den Freiheitskampf des ukrainischen Volkes gegen die neoimperialistische Okkupation Russlands mit einer geradezu faschistoiden Begründung Moskaus, sondern wird auch geprägt von einer grundsätzlichen Frage nach dem Selbstverständnis der Demokratien der Europäischen Union in ihrer Perspektive als europäische Friedensmacht. Die Art und Weise, wie der russische Angriff wahrgenommen wird und in praktischer Politikgestaltung militärisch wie auch systemisch abgewehrt werden soll – und welche Konsequenzen dies grundsätzlich für Europa haben wird, ist im öffentlichen Diskurs der Mitgliedsstaaten der EU durchaus unterschiedlich konnotiert, was vor allem an der jeweiligen nationalen Selbstbetrachtung liegt. Hierbei zeigt sich, dass das geopolitische Verständnis von Ost-Mitteleuropa Ausdeutungen unterliegt, die raumbezogen sehr unterschiedlich ausfallen. Das hat ideologische Gründe, resultierend aus den differenten nationalen Diskursen und dem ebenfalls ideologischen Selbstverständnis der EU als Ganzes. Russland ist in dieser Hinsicht nicht nur eine Anomalie, sondern de facto ein feindliches Gebilde als systemisches Gegenmodell zum demokratischen Leitbild.

Die zweitägige Tagung soll daher im kritischen Diskurs die ideologischen, ideenhistorischen, kulturellen und politiktheoretischen Grundlagen für diesen Kriegszustand in der Mitte Europas vor dem Hintergrund aktueller Aussagen durchleuchten. Hierzu werden Fachvorträge aus der Geschichtswissenschaft, der Politikwissenschaft, Philosophie und Staatsrechtslehre in sechs Panels präsentiert und diskutiert werden. Ein öffentlicher Abendvortrag mit einem prominenten Referenten aus der praktischen Politik zur Deutung der Situation wird das Tagungsformat abrunden. Für Nachwuchswissenschaftler wird es ein spezifisches Panel geben, in dem eine auf die Tagung bezogenen Expertise eingebracht werden kann.

DGEPD in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut Warschau

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